The Severan Septizonium : history, dismantling, transport and reuse of its construction materials

Das Septizonium des Septimius Severus, ein antiker Brunnenbau in Rom aus dem 3. Jh., wurde in den Jahren 1588 bis 1589 von dem Architekten Domenico Fontana nach der Order Papst Sixtus' V. niedergelegt. Die dabei frei werdenden Baumaterialien wurden in verschiedenen antiken Bauten sowie in Gebäuden des 16. Jh. in Rom wiederverwendet. Zentral sind die Formen der funktionalen, der rational-utilitaristischen und der ästhetisch-dekorativen Wiederverwendung. Besonders hervorzuheben ist die ökonomische Funktionalität: das anfallende Abbruchmaterial konnte sinnhaft wiederverwendet werden und fügte sich an besonderen Stellen und Orten der Stadt in ein baulich sich immer weiter entwickelndes concetto ein. In der Arbeit, die in den Bereich der Spolienforschung eingebettet ist, werden zunächst die Geschichte des Baus, seine archäologischen Grundlagen sowie der Prozess der Niederlegung und des Transports der Baumaterialien durch den Stadtraum Roms untersucht. Die Formen und Funktionen der Wiederverwendung sind vor allem an die Planungen des leitenden Architekten und Künstlers Domenico Fontana geknüpft. Anhand des neu aufgetanen Archivdokuments des libretto des Fuhrmanns GiovanPietro carrettiere ergeben sich profunde Anhaltspunkte für die Analyse des Transports der Baumaterialien und der Wiederverwendung. Mittels der Methodik des französischen Strukturalismus wird aus den Ergebnissen der Formen und Funktionen der Wiederverwendung ein Ausblick auf die Spolienforschung im Zeitalter der Digitalisierung und der Nachhaltigkeit aus der Perspektive des frühen Universalismus des Denkens im 16. Jh. dargestellt.The dismantling of the Septizonium of Septimius Severus, an antique fountain of the 3rd century in Rome, took place between 1588 and 1589 by the architect Domenico Fontana of pope Sixtus V. Its construction materials were reused in several antique monuments and in some buildings of the 16th century in Rome. In the analysis the focus is on forms of a functional, rational-utilitarian and aesthetical-decorative reuse. Especially important is the economical function, because all of the Septizonium's construction materials could be reused and were embedded in a further developing urbanistic concetto. The dissertation in the field of spolia research refers to the history of the antique monument, its archeological background as well as to the process of the dismantling and the transport of the building materials in Rome of the 16th century. Forms and functions of the reuse of the construction materials strongly refer to the planning of the leading architect and artist Domenico Fontana. In the libretto of GiovanPietro carrettiere, a newly transcribed archive document, there is profound evidence of the transport of the construction materials and of their reuse. Analysing the results of forms and functions of reuse practice by methods of French structuralism, further perspectives have been developed for the spolia research. By looking at early universalism in the 16th century, it is hoped that the results of the dissertation can provide such new perspectives, which are indispensable in the age of digitalisation and sustainability.DFG, 39235742, Topoi - Die Formation und Transformation von Raum und Wissen in den antiken Kulture