Heterogenität und das Kind – Über pädagogische Zielsetzungen aus kindlicher Perspektive

Pädagogische Zielsetzungen machen Aussagen über gelingendes Aufwachsen relativ zu den sich verändernden gesellschaftlichen Bedingungen, unter denen Erziehung stattfindet. Diese Aussagen sind daher immer auch Ausdruck der allgemeinen Vorstellungen über die Gestaltung des individuellen, sozialen, kulturellen und politischen Lebens und eingebettet in das Wirkungsgefüge von Gruppierungen, Faktoren und Kräften, die diesen komplexen und spannungsreichen gesamtgesellschaftlichen Prozess bestimmen (vgl. Klafki 2018/1985). In demokratischen Gesellschaften dienen Kategorien wie Heterogenität, Homogenität und Diversität dazu, verantwortliches Handeln zu reflektieren. Mit ihnen werden auch verbindliche Wertorientierungen und Grundsätze pädagogischen Handelns sowie Kriterien für die Bestimmung geeigneter pädagogischer Methoden begründet. Objekte und Adressaten solcher Reflexionen sind Kinder, Jugendliche und lernende Erwachsene als Subjekte ihres eigenen Bildungsprozesses. Für die erziehungswissenschaftliche Reflexion stellen sich hier zahlreiche Fragen. Der Beitrag greift einige von ihnen auf und behandelt sie mit dem Fokus auf das Kind. Das Kind ist selbst Mitglied einer von Heterogenität geprägten Gruppe. Seine Perspektive wird unter der generellen Zwecksetzung thematisiert, dass ein gelingendes Aufwachsen ermöglicht werden soll. Ob dies mit den zur Verfügung stehenden Kategorien erreicht werden kann, welche Schwierigkeiten zu beachten sind und was das für das Kind bedeutet, soll diskutiert werden