Analyse der Beurteilbarkeit von Notfall-EKGs bei Patienten mit implantierten Neurostimulationssystemen

Neurostimulation kann die Beurteilbarkeit von EKGs stören, Bewegungsartefakte nach dem Aussetzen Tiefer Hirnstimulation (THS) EKGs artefiziell verändern. EKGs von 40 Neurostimulationspatienten wurden analysiert, um Einflüsse implantierter Neurostimulation und deren Unterbrechung auf eine valide Interpretation von Notfall-EKGs zu untersuchen. Stimulationsassoziierte EKG-Veränderungen und bewegungsgestörte EKGs nach dem Aussetzen THS wurden belegt. Die Beurteilbarkeit der EKGs zeigte sich von Aufzeichnungsgerät und Ableittechnik abhängig. Bipolare THS zeigte signifikant bessere Sichtbarkeiten von Rhythmusanalyse und Endstreckendiagnostik. Mit den Techniken 12-Kanal und Nehb wurde bestmöglich abgeleitet. Tiefpassfilter erhöhen, steigende Stimulationsamplituden erniedrigen die Diagnostizierbarkeit der EKGs signifikant, so dass die Diagnosesicherheit von EKGs unter THS durch das Belassen bipolarer THS, Tiefpassfilter und Modifikationen von Ableittechnik und Stimulationsamplitude erhöht wird