Bedeutung des Dünndarm-MRT als prognostischer Faktor bei M. Crohn

Morbus Crohn (MC) führt als chronisch-entzündliche Darmerkrankung bei einem Großteil der Patienten zu Komplikationen wie Stenosen, Fisteln oder die Notwendigkeit von Operationen. Eine frühe immunssuppressive Therapie kann den Verlauf günstig beeinflussen. In der retrospektiven Kohortenstudie mit prospektivem Anteil wurde der prädiktive Wert von Dünndarm-MRT Befunden, insbesondere der von Creeping Fat (CF, entzündliche Hypertrophie des mesenterialen Fettgewebes), bei 90 Patienten für einen komplikationsreichen Verlauf untersucht. Das Vorhandensein von CF in der Index-MRT-Untersuchung zeigte sich mit einem erhöhten Risiko für einen komplizierten Verlauf (4fach) und Operationen (3,9fach) innerhalb der ersten 2 Jahre nach der Untersuchung assoziiert. Das Dünndarm-MRT erleichtert die Risikostratifizierung, Patienten mit einem erhöhten Risiko krankheitsbedingter Komplikationen bei MC zu ermitteln und kann bei der Entscheidung für oder gegen eine frühe immunssuppressive Therapie unterstützen