Ermächtigende Basisbildung mit Migrant_innen

Ausgehend von dem Anspruch gegenhegemoniale Bildungsarbeit zu betreiben und den bestehenden rassistischen Verhältnissen in Österreich etwas entgegenzusetzen, beschäftigt sich die vorliegende Diplomarbeit mit Ermächtigung in der Basisbildung mit Migrant_innen. Unter dem Einsatz Partizipativer Aktionsforschung (PAR) bauen die Erkenntnisse der Arbeit auf gemeinsamen Forschungseinheiten zum Thema Mathematik und Mathematikunterricht mit Lernenden eines Mathematikkurses beim Projekt: Schule für Alle! (PROSA) auf. Ziel der gemeinsamen Forschungstätigkeit war es die asymmetrischen Verhältnisse zwischen Lehrenden und Lernenden zu destabilisieren und bestehende Normen zu irritieren. Anhand einer ethnografischen Forschung betrachte ich die Metaebene des Prozesses, um das ermächtigende Potential sowie die Grenzen von PAR im Kontext Basisbildung mit Migrant_innen aufzuzeigen. Vor dem Hintergrund des Ermächtigungsbegriffes nach Salgado und theoretischen Konzepten zum transformativen Charakter von Bildung nach Freire und Gramsci, diskutiere und erweitere ich vorhandene Thesen zu Ermächtigung in der Basisbildung mit Migrant_innen und zeige, dass der Umgang mit Sprache ein relevantes Herrschaftsverhältnis darstellt. Des Weiteren beschreibe ich spezifische Bedingungen für eine gelingende PAR in diesem Kontext und zeige auf, dass PAR kein Garant für ermächtigende Bildung darstellt, diese allerdings unter bestimmten Bedingungen begünstigen kann.This thesis deals with the notion of empowerment as part of basic education for migrants based on the endeavour to carry out counter-hegemonic educational work and to oppose racism in Austria. With respect to the Participatory Action Research (PAR) results are based on teaching units held with students of Projekt: Schule für Alle! (PROSA) (Project: School for everyone!) discussing mathematics and mathematics instructions. The aim of these units was to destabilise hierarchies between educators and learners and to break with applicable standards. An ethnographic research was done afterwards to understand metaprocesses displaying the empowering potential as well as limitations of PAR for basic education for migrants coming into existence during these units. This paper discusses Salgado’s interpretation of empowerment and theoretical concepts by Freire and Gramsci employing the transformative character of education. It thus broadens theories on basic education for migrants by showing that the use of language is relevant when dealing with power relations. The paper furthermore describes specific conditions for a successful PAR and highlights PAR’s character of not being a guarantee for empowerment in education but nonetheless contributing to it under specific conditions