Gehört Literatur gehört?

Die vorliegende Diplomarbeit führt das Genre Lesung, d.h. gehörte Geschichten im Radio, als möglichen Unterrichtsgegenstand in das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache ein. Die Potentiale ästhetisch-literarischen Lernens und eine theoretische Bestimmung von Lesungen im Radio sind Thema des analytischen Teils. Hier werden zwei Lesungen anhand einer qualitativen Methode, nämlich das hermeneutische Verfahren, untersucht. Drei Kategorien wurden eruiert: Das erste Analysekriterium ist eine linguistische Textanalyse, die den Schwierigkeitsgrad von Hörtexten feststellt; bei Lesungen handelt es sich um ästhetisch-literarische Texte, weshalb das zweite Kriterium die Hörtexte unter ästhetischen Gesichtspunkten betrachtet; als drittes erfolgt die Analyse der Stimme, da diese bei der Lesung das Ausdrucksmittel ist. Als Resultat der Auswertung findet sich ein Leitfaden zur Auswahl von Lesungen für den DaF/DaZ-Unterricht. Dieser soll Unterrichtenden ein Werkzeug in die Hand geben, anhand dessen die Eignung einer Lesung für die eigene Zielgruppe festgestellt werden kann. Das Fazit der Untersuchung ist, dass Lesungen authentisches, komplexes und interessantes Material sind, das sich durchaus für den Unterricht eignet