Arbeitsmotive von Sozialarbeitenden und wer am besten in einen Sozialdienst passt

Im deutschsprachigen Raum bestand bisher wenig empirische Evidenz zu den arbeitsbezogenen Bedürfnissen und Zielen von Sozialarbeitenden sowie zum Einfluss dieser persönlichen Eigenschaften auf die individuelle Leistungsbereitschaft. Um diese Forschungslücke zu schliessen, wird in diesem Beitrag untersucht, welche Arbeitsmotive Sozialarbeitende und Berufsbeistände verfolgen, inwiefern diese Arbeitsmotive mit den organisatorischen Rahmenbedingungen der arbeitgebenden Dienste kompatibel sind und wie sie die Leistungsbereitschaft der Mitarbeitenden beeinflussen. Dafür wurden mehrere hundert Sozialarbeitende und Berufsbeistände in acht Kantonen der deutschsprachigen Schweiz befragt. Anhand eines statistischen Verfahrens zur Gruppenbildung konnten vier Typen von Mitarbeitenden mit unterschiedlichen Motivationsprofilen identifiziert werden. Darüber hinaus zeigen die Ergebnisse, dass Mitarbeitende mit vielseitigen Interessen und einer ausgeprägten Gemeinwohlorientierung eine bessere Passung zwischen Person und Organisation sowie eine höhere Leistungsbereitschaft aufweisen. Primär extrinsisch motivierte Personen haben die geringste Passung mit der Organisation und die tiefste Leistungsbereitschaft. Die Resultate werden hinsichtlich der Implikationen für das Personalmanagement und die Personalführung diskutiert