Einflüsse von Mikroplastik auf die Stresstoleranz des pazifischen Wattwurms Abarenicola pacifica

Seit dem Beginn der Massenproduktion von Plastik entwickelte sich Mikroplastik zu einem Umweltproblem mit globalem Ausmaß. Dies veranlasste Wissenschaftler zur Untersuchung von Mikroplastikpartikeln und deren Auswirkungen auf marine Organismen. Teils dramatische Folgen ausgelöst durch die Aufnahme der Plastikpartikel wurden berichtet, jedoch meist unter unrealistischen Versuchsbedingungen. Die vorliegende Studie sollte deshalb potentielle Effekte einer Mikroplastikaufnahme auf den pazifischen Wattwurm Abarenicola pacifica unter ökologisch relevanten Bedingungen evaluieren. Um die Wirkung von Plastik als Vektor für Schadstoffe zu testen, wurden die verwendeten Partikel aus Polystyrol (0,7 - 0,9 mm) zuvor in Seewasser an unterschiedlich belasteten Standorten, sowie kontrolliert im Labor, kontaminiert. Anhand mehrerer nicht-destruktiver Antwortvariablen und einem abschließenden destruktiven Hypoxie-Toleranztest sollten Effekte identifiziert werden. Nach Ablauf der 2-monatigen Versuchsdauer könnten keine Auswirkungen auf die gemessenen Parameter festgestellt werden, lediglich ein Trend zu erhöhtem Wachstum nach der Aufnahme von Mikroplastik wurde deutlich. Aussagen über die langfristige, die ganze Lebensspanne der Tiere umfassende Exposition mit Mikroplastik können hierbei jedoch nicht getroffen werden. Künftige Studien sollten deshalb multifaktorielle Ansätze mit steigenden Partikel- und Schadstoffkonzentrationen über lange Zeiträume thematisieren, um klären zu können, wann in Zukunft schädliche Wirkungen durch Mikroplastik auftreten können