Auswirkung von verletzungspräventiven Übungen auf die Rumpfkraft, Rückenbeschwerden und die Leistung im Mid-Thigh Pull bei Ski Alpin Nachwuchsathleten

Hintergrund: Der alpine Skirennsport fordert als Risikosportart viele Verletzungsopfer und erzeugt durch die hohen Belastungen häufig Rückenschmerzen. Um Verletzungen sowie Rückenbeschwerden entgegenwirken zu können, sollten bereits bei jungen Athleten differenzierte und sportartspezifische Präventionsprogramme im täglichen Training integriert werden. Diese Arbeit untersucht die Auswirkungen eines Ski Alpin-spezifischen Verletzungspräventionsprogramms beim schweizerischen Skinachwuchs auf die Kraftleistung und Rückenschmerzen. Methoden: Das Präventionsprogramm wird anhand einer Interventionsstudie auf die Rumpf-, Zug- und Sprungkraft sowie Rückenschmerzen und Verletzungen analysiert. Durch eine Pre-Post-Messung und Befragung im Abstand von acht Wochen, werden die unterschiedlichen Effekte des Intervention- und Alternativprogramms evaluiert. Um die langfristige Wirkung des Interventionsprogramms zu analysieren, wurde zwölf Wochen nach der Interventionszeit eine Follow-up-Umfrage hinzugezogen. Insgesamt wurden 50 Ski Alpin Athleten aus Schweizer Regionalverbänden für die Studie rekrutiert (Alter: 13.1 ± 1.29 Jahre, Körpergrösse: 161.5 ± 10.7cm, Gewicht: 52.2 ± 10.6 kg, BMI: 19.8 ± 2.205kg/m2). Ergebnisse: Dynamische Kräftigungsübungen zeigten im V-Sitz sowie im rechten Seitstütz eine grössere Wirkung als Dehnen und Jonglieren. Die Interventionsgruppe wies in der Interventions- und Follow-up-Zeit weniger Rückenschmerzen auf, verbuchte langfristig weniger Verletzungen während dem Skifahren und eine bessere Ski-Leistung als die Kontrollgruppe. Das Alternativprogramm verzeichnete grössere Effekte auf die Leistung im Countermovemet Jump, im Rückenstrecker und im linken Seitstütz. Beim Mid-Thigh Pull haben sich beide Gruppen von der Pre- zur Post-Messung deutlich verschlechtert. In den Leistungsveränderungen der Kraftmessungen konnten innerhalb der Gruppen zwar deutliche Effekte festgestellt, jedoch keine aussagekräftigen Unterschiede zwischen der Interventions- und der Kontrollgruppe eruiert werden. Schlussfolgerungen: Um die Effekte eines verletzungspräventiven Kräftigungsprogramms auf die Rumpf-, Zug- und Sprungkraft sowie Rückenschmerzen zu testen, sind weitere Studien erforderlich. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wurden diese Resultate durch das reguläre Training der Athleten beeinflusst. In weiteren Untersuchungen sollten die verschiedenen Aspekte isoliert betrachtet und eine längere Interventionsdauer eingeplant werden