Akuter Effekt einer moderaten Ausdauereinheit auf die objektive und subjektive Schlaflatenz bei Patienten mit einer unipolaren Depression

Hintergrund: Die unipolare Depression rückte in den letzten Jahren immer stärker in den Vordergrund, da die Depression zu unterschiedlichen Beeinträchtigungen führt. Studien weisen einen starken Zusammenhang zwischen Insomnie und Depression auf. Da herkömmliche Behandlungsweisen Limitationen aufweisen, sind Alternativen wie körperliche Aktivität potenzielle Therapiemöglichkeiten. Deshalb war das Ziel dieser Arbeit, den Effekt einer akuten aeroben Ausdauereinheit auf die Schlaflatenz der Folgenacht zu untersuchen. Methoden: Im Rahmen der EASED-Studie fand die Masterarbeit in einer randomisierten kontrollierten Studie im Pararellgruppendesign bestehend aus einer Interventions- und einer Kontrollgruppe statt. Insgesamt 88 stationäre Patienten der Rehabilitationsklinik Oberwaid AG in St. Gallen (63 weiblich, 25 männlich) im Alter zwischen 18 und 65 (M = 44.67; SD ± 10,075) mit einer unipolaren Depression als Primärdiagnose wurden untersucht. Die Intervention bestand aus einem 30-minütigen aeroben Ausdauertraining bei 80% der individuellen anaeroben Schwelle. Die Kontrollgruppe verbrachte 30 Minuten mit Lesen von Zeitschriften. Nachts wurde eine Polysomnographie durchgeführt, wobei die objektive Schlaflatenz der Follow-up-Nacht untersucht wurde. Morgens wurde anhand eines Fragebogens die subjektive Schlaflatenz erhoben. Mit statistischen Tests für unabhängige Stichproben wurden die objektive und die subjektive Schlaflatenz sowie die Differenz zwischen der subjektiven und der objektiven Schlaflatenz auf signifikante Unterschiede untersucht. Ergebnisse: Die Analyse ergab keine signifikanten Unterschiede sowohl bei der objektiven und der subjektiven Schlaflatenz als auch bei der Differenz zwischen der subjektiven und der objektiven Schlaflatenz (p < 0.05). Eine akute aerobe Ausdauereinheit hat nur sehr kleine Effekte auf die erhobenen Parameter. Schlussfolgerungen: Eine akute aerobe Ausdauereinheit hat keinen Einfluss auf die Schlaflatenz bei Personen mit unipolarer Depression