Turquerie : die Türkenmode im 17. und 18. Jahrhundert im Habsburgerreich

Diese Arbeit ist ein Versuch, die Entwicklungen und Beziehungen zwischen dem Habsburgerreich und dem Osmanischen Reich anhand der „Türkenmode“, beginnend circa in der Mitte des 15. Jahrhunderts bis ins frühe 19. Jahrhundert , darzustellen. Sie offenbart jedoch auch, dass die Türkenmode nicht eindeutig zeitlich abgegrenzt werden kann. Zunächst wird das negative Türkenbild behandelt, ausgehend von der Eroberung Konstantinopels 1453, die die okzidentale Wahrnehmung des Orients bis 1683 geprägt hat. Erst der Türkentriumph über den gefürchteten Feind konnte den lange gehegten „Erbfeindkomplex“ beseitigen. Die Siege über die Osmanen 1683 und der folgende „Große Türkenkrieg“, inklusive der Friedensverträge 1699 und 1718, eröffneten ein neues Interesse am ehemaligen Feind, besonders unter den Habsburgern. Der Hauptteil der Arbeit widmet sich den verschiedenen Facetten dieses Interesses der Türkenmode. Darunter fallen Elemente der Bekleidung, der Musik, des Theaters und sogar der Kulinarik, deren Einflüsse sich bis in die neuere österreichische Geschichte nachzeichnen lassen.This work is an attempt to depict the developments and relations between the Habsburg Empire and the Ottoman Empire, based on the so called “Turkish fashion”, beginning around the middle of the 15th century and continuing until the early 19th century. First, the negative image of the Turks, which, starting with the conquest of Constantinople 1453, influenced the occidental perception of the Orient until 1683, is being highlighted. Only the so called “Turkish triumph” over the dreaded enemy was able to eliminate the long cherished “hereditary enemy complex”: The victories over the Ottomans in 1683 and the subsequent “Great Turkish War”, including the peace treaties of 1699 and 1718, opened up a new interest in the former enemy, especially among the Habsburgs. The main part of the work addresses the various facets of this interest in Turkish fashion. This includes elements of clothing, music, theatre and even cuisine, whose influences can be traced back to recent Austrian history