Im Jahre 1508 veröffentlicht der konvertierte Jude Johannes Pfefferkorn in Köln ein Pamphlet mit dem Titel „Judenspiegel“. Darin ruft er die Juden auf, Jesus als Messias anzuerkennen und sich taufen zu lassen; die Obrigkeit warnt er vor falscher Rücksichtnahme auf die Juden. In weiteren Schriften („Judenbeichte“ 1508, „Ostern“ 1508, „Judenfeind“ 1509) verschärft Pfefferkorn den Ton und erweitert seine Forderungen: Zinsverbot, Beschlagnahme und Vernichtung der hebräischen Bücher, Zwangstaufe. Als er 1509 mit Erlaubnis des Kaisers in Frankfurt die Beschlagnahme durchsetzen will, wird er von Kaiser Maximilian gestoppt, der nun mehrere Gutachten anfordert. Einer der Experten, Johannes Reuchlin aus Stuttgart, plädiert dafür, den Juden ihre Büche...