Nachhaltige Entwicklung in der EU-Handelspolitik mit Sub-Sahara-Afrika

Seit Anfang der 2000er Jahren ist nachhaltige Entwicklung ein wesentlicher Bestandteil der EU-Politik, da sie die Lösung für bestehende ökologische Probleme und soziale Herausforderungen zu sein scheint. Nachhaltige Entwicklung spielt auch in der europäischen Handelspolitik eine immer wichtigere Rolle. So finden sich in den Handelsabkommen der Europäischen Union Nachhaltigkeitskapitel zum Schutz von Umwelt-, Sozial- und Arbeitsstandards. Der Diskurs um nachhaltige Entwicklung wird dabei von einer breiten Masse getragen und von politischen Entscheidungsträger_innen, internationalen Institutionen und zivilgesellschaftlichen Akteur_innen gleichermaßen unterstützt. Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, weshalb zivilgesellschaftliche Akteur_innen für nachhaltige Entwicklung in den Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und Sub-Sahara-Afrika eintreten. Im Zentrum der Analyse stehen Akteur_innengruppen, die den Diskurs um nachhaltige Entwicklung in Handelsabkommen aus unterschiedlichen Interessen heraus unterstützen. Um gegenwärtige Prozesse zu verstehen, setzt sich diese Arbeit zunächst mit den historischen Entwicklungen der europäischen Handelspolitik, insbesondere der Handelsbeziehungen zwischen der Europäischen Union und Sub-Sahara-Afrika, auseinander. Anschließend folgt eine historische Analyse der Begriffe Nachhaltigkeit und nachhaltige Entwicklung, in der aufgezeigt wird, wie hegemoniale Akteur_innen den Diskurs um nachhaltige Entwicklung geprägt haben. Abschließend werden schließlich die Interessen der Akteur_innen analysiert und es wird aufgezeigt, dass nachhaltige Entwicklung als Teil eines hegemonialen kapitalistischen Wirtschaftssystems zu verstehen ist.Since the 2000s, sustainable development is a key component of EU policies. It seems to be the solution to environmental problems and social challenges. Sustainable development also has become increasingly important in European trade policy. The European Union's trade agreements contain sustainable development chapters aimed to protect environmental, social and labour standards. The discourse on sustainable development is widely supported and is equally promoted by political decision-makers, international institutions and civil society actors. This thesis addresses the question of why civil society actors are promoting sustainable development in trade relations between the European Union and sub-Saharan Africa. The analysis focuses on groups of actors who are supporting the discourse on sustainable development out of different interests. First, in order to understand present processes, this paper discusses the historical developments of European trade policy, in particular trade relations between the European Union and sub-Saharan Africa. This is followed by a historical analysis of the concepts of sustainability and sustainable development, demonstrating how hegemonic actors influenced the discourse. Finally, the interests of actors will be analysed arguing that sustainable development can be understood as part of a hegemonic capitalist economic system