Solidarische Marktgemeinschaften landwirtschaftlicher Produzent*innen in den Anden Ecuadors

In dieser Arbeit wird anhand des Fallbeispiels einer solidarischen Marktgemeinschaft in den Anden Ecuadors, der feria de Productores Frutos de la Pachamama in Ibarra, gezeigt, wie Initiativen der solidarischen Ökonomie entstehen, wie sie aufgebaut und organisiert sind. Des Weiteren werden Dynamiken aufgezeigt, die im Laufe der Zeit auf der feria entstanden sind. Die vorliegende Arbeit greift dabei auf sozialwissenschaftliche Methoden zurück. Theoretischer Hintergrund der Arbeit ist zum einen die ökonomische Anthropologie und zum anderen die solidarische Ökonomie. Des Weiteren sind noch die Konzepte der gesellschaftlichen Naturverhältnisse, der Ernährungssouveränität und des Tauschhandels von Bedeutung. Diese Arbeit zeigt einige Differenzen auf, die sowohl zwischen den Produzent*innen selbst, als auch zwischen den direkt an der feria beteiligten Akteur*innen und diversen unterstützenden Organisationen entstanden sind. Diese Beschreibung der zwischenmenschlichen Differenzen ist wichtig, da solidar-ökonomische Initiativen oft daran scheitern. Dennoch bringt die feria auch diverse positive Auswirkungen für die Produzent*innen, die durch die Selbstverwaltung der feria selbstbewusster geworden sind. Das trifft vor allem Frauen, die einen Großteil der Produzent*innen der feria ausmachen. Hauptdynamik der feria ist der Tauschhandel unter den Produzent*innen. Des Weiteren spielen noch soziale Aspekte wie etwa die Indigenität, Traditionen und Gastronomie eine wichtige Rolle auf der feria. Auch die Anbauweisen haben sich geändert, hin zu einer biologischen Landwirtschaft mit natürlichen Düngemitteln und Permakulturgärten