Nutzen-Risiko-Identifikation aktiver Cyberabwehrmöglichkeiten staatlicher Akteure

Mit der fortschreitenden Digitalisierung entwickeln sich Cyberangriffe zu einer zunehmend größeren Herausforderung, mit der sich Gesellschaft, Wirtschaft und Staat zwingend auseinandersetzen müssen. Durch die rasante Entwicklung der Informations- und Kommunikationstechnologie steigen ebenfalls die Diversität und die Effizienz von Cyberangriffen, weshalb sich die Anforderungen an Cyberabwehrmaßnahmen verändern und erhöhen. Aufgrund der hohen Anforderungen an Cyberabwehrmaßnahmen seitens der Betroffenen entwickeln die zuständigen AkteurInnen neue Strategien und Tools, die dazu führten, dass seit einigen Jahren aktive Cyberabwehrmaßnahmen durch staatliche Akteure debattiert werden. Aufgrund dessen wird sich in der vorliegenden Bachelorarbeit mit aktiven Cyberabwehrmaßnahmen staatlicher Akteure beschäftigt. Dabei sollen möglichst realitätsnahe Antworten darauf gefunden werden, welche aktiven Cyberabwehrmaßnahmen den staatlichen Akteuren zur Verfügung stehen und was deren Charakteristika sind. Weiterhin wurde untersucht, welche Risiken und Nutzen aktive Cyberabwehrmaßnahmen für die Gruppen Staat, Wirtschaft und Gesellschaft mit sich bringen. Im Zuge der Arbeit gelang es mittels einer Literaturrecherche, unterschiedliche aktive Cyberabwehrmaßnahmen zu ermitteln, diese in die Gruppen aktive Verteidigung, Übernahme der externen Angreifer-Infrastruktur sowie Infiltration der internen Angreifer-Infrastruktur einzuteilen und sie mithilfe theoretischer und empirischer Daten zu charakterisieren. Durch die gewonnenen Daten aus Theorie und Empirie konnten für die jeweiligen Kategorien der aktiven Cyberabwehrmaßnahmen Risiken und Nutzen sowie Anforderungen an die staatlichen Akteure seitens der betroffenen Gruppen definiert werden, um Risiken zu verringern und Nutzen erhöhen zu können. Die Ergebnisse können als Basis zur weiteren Risiko-Nutzen-Analyse und zur anschließenden Risiko-Nutzen-Bewertung durch betroffene Akteure herangezogen werden oder als Ausgangsbasis für weitere tiefergehende und spezifischere Forschungsvorhaben dienen.With the advancement of digitalization, cyber-attacks are becoming an ever greater challenge that society, the economy and the state must combat. The rapid development of information and communication technology also increases the diversity and efficiency of cyber-attacks; this is why the requirements for cyber defense measures are changing and increasing. Due to the high demands on the cyber defense measures on the part of those affected, the responsible state actors trying to defend IT systems are developing new strategies and tools which has led to active cyber defense measures being debated by state actors for several years. Based on this, the present bachelor thesis considers active cyber defense measures utilized by state actors and attempts to find realistic solutions to active cyber defense measures available to state actors and describe what their characteristics are. Furthermore, the risks and benefits of active cyber defense measures for the government, economy and society groups were examined. During the course of the work, various active cyber defense measures were identified by means of literature research and divided into the groups active defense, taking over the external attacker infrastructure and infiltration of the internal attacker infrastructure and characterized using theoretical and empirical data. The data obtained from theoretical and empirical research enabled the definition of risks and benefits for the respective groups of active cyber defense measures, as well as requirements for the state actors on behalf of the groups concerned in order to mitigate risks and increase benefits. The results can be used as a basis for further risk-benefit analysis and subsequent risk-benefit assessment by the stakeholders concerned, or as a basis for further, more in-depth and more specific research projects