Nicht-medikamentöse Therapieverfahren zur Behandlung von Schmerzen bei Frühgeborenen

Einleitung: Frühgeborene unterziehen sich während des Aufenthaltes auf einer Neugeborenen Intensivstation (NICU) mehreren schmerzhaften Eingriffen. Schmerzen führen nicht nur zu unnötigen Leid, sondern können auch kurz- und langfristige kognitive Schäden mit sich bergen. Aufgrund der potenziellen Nebenwirkungen pharmakologische Methoden sind nicht medikamentöse Therapieverfahren eine beliebte Vorgehensweise zur Linderung von Schmerzen bei Frühgeborenen. Methode: Im Rahmen der Bachelorarbeit II wurde eine umfangreiche Literaturrecherche im Zeitraum von November 2019 bis Februar 2020 durchgeführt. Die Recherche erfolgte in den Datenbanken PubMed und CINAHL, welche durch Ein- und Ausschlusskriterien sowie durch systemisches Vernetzen eingegrenzt wurde. Die Suche wurde grafisch mithilfe eines Flussdiagramms sowie durch zentrale Ergebnisse tabellarisch und deskriptiv dargestellt. Letztendlich erfolgte die Zusammenfügung der Ergebnisse in Rahmen der Synthese und die Diskussion. Ergebnisse: Anhand der Literatursuche konnten dreizehn Studien, die sich mit der Wirksamkeit nicht medikamentöser Interventionen beschäftigen, eingeschlossen werden. Durch die ausgewählten Arbeiten kommt deutlich hervor, dass die Interventionen NNS, FT, KMC, Swaddling, orale Zuckerlösung und Muttermilch eine schmerzlindernde Effizienz aufweisen. Besonders die Methoden Swaddling, FT und KMC reduzieren das Schmerzempfinden von Frühgeborenen signifikant. NNS isoliert betrachtet wirkt ebenfalls schmerzlindernd, jedoch beschränkt sich die Effizienz nur auf die Schmerzreduktion. Unter Kombination mit anderen Interventionen kann zusätzlich die Stressreduktion als auch die Förderung der Lebensqualität erzielt werden und somit eine effektive analgetische Wirkung. Die Gabe oraler Zuckerlösung und Muttermilch wirken positiv schmerzlindernd während nadelbezogenen Schmerzexpositionen. Weder die Zuckerlösung noch Muttermilch ist schlechter oder besser in Anbetracht ihrer Wirksamkeit. Während endotrachealem Absaugen wurde keine analgetische Effizienz von Saccharose nachgewiesen. Diskussion: Pflegepersonen können mit Hilfe nicht medikamentöser Therapieverfahren das Schmerzerleben von Frühgeborenen positiv beeinflussen und somit dauerhafte Langzeitschäden verhindern. Alle der vorgestellten Interventionen weisen eine analgetische Effizienz auf, wobei die Methode FT, Swaddling und KMC sich als besonders effektiv erwiesen. Schlüsselwörter: Nicht medikamentöse Interventionen, Frühgeborene, SchmerzmanagementIntroduction: Preterm infants undergo several painful procedures while staying in a newborn intensive care unit (NICU). Pain not only leads to unnecessary suffering, but can also involve short and long-term cognitive damage. Because of the potential side effects of pharmacological methods, non-pharmacological interventions are a popular approach to relieving pain in premature infants. Methods: As part of the Bachelor thesis II, an extensive literature search was carried out from November 2019 to February 2020. The research was carried out in the PubMed and CINAHL databases, which were limited by inclusion and exclusion criteria and by systemic networking. The search was presented graphically using a flowchart and, through central results, in tabular and descriptive form. In the end, the synthesis of the results and the discussion took place. Results: Based on the literature search, thirteen studies dealing with the effectiveness of non-pharmacological interventions could be included. The selected works clearly shows that the interventions NNS, FT, KMC, Swaddling, oral sugar solution and breast milk have a pain-relieving efficiency. The Swaddling, FT and KMC methods in particular significantly reduce the pain sensation of premature infants. When viewed in isolation, NNS also has a pain-relieving effect, but its efficiency is limited to pain reduction. In combination with other interventions, stress reduction and the promotion of quality of life can be achieved and thus an effective analgesic effect. The administration of oral sugar solution and breast milk has a positive analgesic effect during needle-related pain exposures. Neither the sugar solution nor breast milk is worse or better considering its effectiveness. During endotracheal suction no analgesic efficiency of sucrose was demonstrated. Conclusion: Nurses can positively influence the pain experience of premature infants with the help of non-pharmacological therapy methods and thus prevent permanent long-term damage. All of the interventions presented have analgesic efficiency, with the FT, Swaddling and KMC methods proving to be particularly effective. Keywords: Non-pharmacological interventions, premature infants, pain managemen