Schmerzmanagement in Hinblick auf nicht-medikamentöser Interventionen bei Früh- und Neugeborenen

Einleitung: Im Jahr 2018 kamen rund 85.000 Lebendgeborene, davon rund 6.200 Babys zu früh zur Welt. Frühgeborene weisen sowohl kurz- als auch langfristig gesundheitliche Risiken auf, weshalb die absolute Höhe der Frühgeborenenrate eine wichtige Rolle spielt. Die Überlebenschance eines Frühgeborenen wird wesentlich von der Schwangerschaftsdauer beeinflusst. Jene, welche die 32. Schwangerschaftswoche erreichen, haben eine Überlebenschance von 99 %. Die Stationierung eines Früh- oder Neugeborenen auf einer neonatologischen Intensivstation bringt durchschnittlich mehr als hundert schmerzhafte Eingriffe in den ersten zwei Lebenswochen mit sich. Je nach Gesundheitszustand des Säuglings, kann die Zahl der schmerzhaften Interventionen variieren. Methodik: Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Literaturarbeit. Für die Beantwortung der Forschungsfragen wurde eine systematische Literaturrecherche mit Hilfe von Ein- und Ausschlusskriterien in diversen Datenbanken durchgeführt. Nach Bewertung der Studien auf deren Qualität und Relevanz dieser Arbeit, wurden zwölf Studien eingeschlossen. Deren Ergebnisse wurden im Schlussteil miteinander verglichen und diskutiert. Ergebnisse: Die Beurteilung von prozeduralen Schmerzen bei Früh- und Neugeborenen erfolgt in der Praxis meist durch Beobachtung von physiologischen Parametern sowie Verhaltensänderungen der Kinder. Schmerzassessmentinstrumente werden hingegen selten genutzt, weshalb Pflegepersonen häufig ein geringes Wissen bezüglich der Beurteilungsbögen aufweisen. Nicht-medikamentöse Schmerzinterventionen wie facilitated tucking, non-nutritives saugen, orale Gabe von Saccharose und Skin-to-Skin Methode, auch Känguru Methode genannt, werden aufgrund der positiven Wirkung zur Linderung von prozeduralem Schmerz eingesetzt. Schlussfolgerung: Schmerzen bilden ein zentrales Thema in der Pflege von Früh- und Neugeborenen. Unbehandelter Schmerz kann zu langfristigen Folgen bei Kindern führen. Deshalb sind korrekte Beurteilungen sowie Dokumentationen der Schmerzereignisse, Implementierung von standardisierten Schmerzbeurteilungsbögen und Durchführung regelmäßiger Weiterbildungen von großer Bedeutung. Der Einsatz von nichtmedikamentösen Interventionen wird aufgrund der positiven Wirkung zur Reduktion von prozeduralem Schmerz und Stress empfohlen. Die beste Wirkung wird durch eine Kombination verschiedener Interventionen erzielt. Das Einbeziehen der Eltern in die Schmerztherapie führt zu einer Förderung der Bindung zwischen Eltern und Kind.Introduction: In 2018, about 85.000 live-born babies were born, of which roughly 6.200 were born prematurely. Premature babies pose both short and long-term health risks, which is why the absolute level of the premature birth rate plays an important role. The chance of survival of a premature baby is significantly influenced by the length of the pregnancy. Those who reach the 32nd week of pregnancy have a 99 % chance of survival. The hospitalisation of a premature or newborn infant in a neonatal intensive care unit involves on average more than one hundred painful interventions in the first two weeks of life. Depending on the infant's state of health, the number of painful interventions can vary. Methodology: The present paper is a literature review. In order to answer the research questions, a systematic literature search was conducted using inclusion and exclusion criteria in various databases. After evaluation of the studies for quality and relevance of this work, twelve studies were included. Their results were compared and discussed in the final part. Results: In practice, the assessment of procedural pain in preterm infants and neonates is usually done by observing physiological parameters as well as behavioural changes of the children. However, pain assessment instruments are rarely used, which is why nurses often have little knowledge of the assessment forms. Non-drug pain interventions such as facilitated tucking, non-nutritive sucking, oral administration of sucrose and the skin-to-skin method, also known as the kangaroo method, are used to relieve procedural pain because of their positive effects. Conclusion: Pain is a central issue in the care of premature and newborn babies. Untreated pain can lead to long-term consequences in children. Therefore, correct assessment and documentation of pain events, implementation of standardised pain assessment sheets and regular training are of great importance. The use of non-drug interventions is recommended because of their positive effects in reducing procedural pain and stress. The best effect is achieved by a combination of different interventions. Involving the parents in pain therapy leads to a strengthening of the bond between parents and child