Ökotoxikologische Untersuchung und Bewertung verschiedener Kompartimente in kleinen Fließgewässern mit Hilfe von Zellkulturen sowieEmbryonen und Larven des Zebrabärblings (Danio rerio)

Das Ziel der vorliegenden Arbeit bestand darin, durch Einsatz verschiedener biologischer Tests und Endpunkte ein Set von Biotests zu etablieren, welches zur ökotoxikologischen Diagnostik des Belastungszustands kleiner Fließgewässer einsetzbar ist. Zunächst wurde die akute Toxizität von freiem Wasser und wäßrigen Eluaten bzw. acetonischen Extrakten von Sedimenten aus zwei Modellfließgewässern in der Nähe von Stuttgart, dem Krähenbach und der Körsch, die sich in ihrer Belastung durch Schadstoffe deutlich unterscheiden, mit Hilfe der Dauerzellinie RTG-2 aus der Regenbogenforelle ermittelt. Im zweiten Teil dieser Arbeit wurden isolierte Hepatocyten der Regenbogenforelle eingesetzt, um Aussagen zur subakuten cyto- und gentoxischen Wirkung von Wasser- und Sedimentproben zu erhalten. Es folgte schließlich ein Vergleich von biochemischem und cytopathologischem Reaktionsmuster von Primärhepatocyten auf Belastung mit Wasser- und Sedimentproben sowie Schadstoffgemischen, die entsprechend der durchschnittlichen Belastung des stärker kontaminierten Gewässers (Körsch) zusammengesetzt waren. Im dritten Teil wurden Frühstadien des Zebrabärblings eingesetzt, um natives Wasser und Sediment der beiden Fließgewässer in einem Early Life Stage-Test auf ihre akute bzw. subakute Embryotoxizität zu untersuchen. Neben klassischen Parametern wie Mortalität und Schlüpfrate wurden auch cytopathologische Veränderungen in der Leber der Frühstadien berücksichtigt. Die Kombination von Zell- und Embryolarvaltests mit biochemischen, gentoxischen und ultrastrukturellen Untersuchungen erwies sich als geeignet, ein empfindliches Instrumentarium zur ökotoxikologischen Diagnose des Belastungszustands kleiner Fließgewässer bereitzustellen. Insbesondere im Kompartiment Sediment konnte so ein hohes cyto-, gen- und embryotoxisches Potential ermittelt werden