Festhalten und Loslassen : von unserer Fähigkeit, in existenziellen Krisen Halt zu finden

Die vorliegende Arbeit befasst sich mit der Frage, wie Patienten kunsttherapeutisch unterstützt werden können, die durch Krankheiten und Krisensituationen in existenzielle Verzweiflung geraten. Gestützt von den existenziellen Psychotherapieansätzen Irvin D. Yaloms und Viktor Frankls wird davon ausgegangen, dass die Themen Todesangst und Lebenssinn eng miteinander verknüpft sind und in der Therapie berücksichtigt werden sollten. Vorgestellt werden zunächst traditionelle Formen der Angstbewältigung und Lebenshilfe in Form haltgebender religiöser Überzeugungen. Ihnen wird die individualistische und humanistische Sichtweise gegenübergestellt, der zufolge jeder Mensch seinen eigenen Lebenssinn konstruiert. Dabei kann die Kunsttherapie den Patienten unterstützen. Diskutiert werden die spezifischen Potenziale der Kunst für die Bearbeitung solcher Themen, insbesondere unter dem Blickwinkel der Mehrdeutigkeit und Offenheit sowohl künstlerischer Prozesse als auch existenzieller Fragen. Die Bedürfnisse verschiedener Patientengruppen werden berücksichtigt. Abschließend werden spezielle Anforderungen an die therapeutische Beziehung und die notwendigen Kompetenzen des Therapeuten betrachtet