Die Arbeit mit Angehörigen in der Kunsttherapie mit dem Fokus auf die Situation der Geschwister von chronisch kranken und behinderten Kindern

Familien, die ein chronisch krankes oder behindertes Mitglied haben, haben einen erhöhten Bedarf an psychischer und physischer Entlastung. In der vorliegenden Bachelorarbeit geht es um die Arbeit mit den Angehörigen erkrankter Menschen. Hierbei wird der Fokus, im Verlauf der Arbeit, auf die Geschwister von chronisch kranken und behinderten Kindern gelegt. Die Gruppe der Geschwisterkinder stellt durch die hohe psychische Belastung, eine potentiell gefährdete Gruppe für spätere, psychische Erkrankungen dar und bedarf somit besonderer Unterstützung. Das familiäre System, das durch eine Diagnose erschüttert wird, muss im Alltag entlastet und unterstützt werden. Hierfür ist die Kunsttherapie eine gute Möglichkeit, da sie eine, für die Kinder gut zugängliche Ausdrucksvariante ist und den Dialog zwischen den Eltern und dem gesunden Kind fördert. Um kunsttherapeutisch arbeiten zu können, müssen zunächst mehrere Faktoren genauer beleuchtet werden. Beispielsweise die Geschwisterbeziehung, die sich durch Nähe und Toleranz, aber auch Rivalität und Neid, auszeichnet. Sowie die Dynamiken, die es in dieser Beziehung gibt und die besonderen Anforderungen, mit denen speziell Geschwister von kranken Kindern umgehen müssen. Außerdem sind die Bedingungen, die erforderlich sind, um mit Kindern kunsttherapeutisch zu arbeiten, an das Kind und seinen Entwicklungsstand anzupassen. Die Geschwisterbeziehung ist die längste, enge Bindung, die der Mensch in seinem Leben eingehen kann und trägt zur persönlichen Entwicklung der Kinder bei. Sie ist sowohl ausschlaggebend für die Identitätsentwicklung, als auch wichtig um diese zu festigen. In der Kunsttherapie kann es dem Kind ermöglicht werden, seine Gefühle kennen zu lernen und ihnen Ausdruck zu verleihen. Dabei sollte ressourcenorientiert gehandelt werden, um die Kompetenzen des Kindes zu stärken. Gelingt dies, kann das Kind bestärkt und selbstbewusst in den Alltag zurückkehren und das Risiko psychisch zu erkranken wird gesenkt