Die Strombörse – Wettbewerbsförderung oder Marktmachtprobleme

Der deutsche Strommarkt war vor der Liberalisierung im Jahre 1998 durch eine de-zentrale und pluralistische Versorgungsstruktur bezeichnet. Nach der Übernahme der EU – Binnenmarktsrichtlinie in nationales Recht, wurden Gebietsmonopole aufgehoben und Wettbewerb geschaffen und die Preise für die „Ware“ Strom konnte gesenkt werden. Die Zeit nach der Liberalisierung ist gekennzeichnet von Unternehmensfusionen und Übernahmen. So entstanden auch die vier großen Energieversorgungsunternehmern RWE, E.on, Vattenfall Europe und EnBW. Aufgrund ihrer vertikalen Integration sind diese Unternehmen auf allen Marktebenen vorzufinden. Sie kommen gemeinsam auf einen Marktanteil in Höhe von 80 %. Um den Wettbewerb zu steigern, wurde 2002 in Leipzig die Strombörse errichtet. Dieser sollte die Anbieter und Nachfrager zusammenführen. Die Strombörse beinhaltet zwei Märkte: den Spot- und Terminmarkt. Auf dem Spotmarkt können Nachfrager kurzfristig Strom erwerben. Der Vertragsabschluss und die Erfüllung müssen auf dem Terminmarkt zeitlich auseinander liegen. Der Terminmarkt dient eher der finanziellen Absicherung. Um auf einem Markt einen Wettbewerbstest durchführen zu können, müssen u. a. die Kriterien Marktstruktur, Marktverhalten und Marktergebnisse untersucht werden. Nach der Analyse dieser Kriterien und den bisher aufgedeckten Preismanipulationen auf dem Strommarkt und mehrerer Studien ist davon auszugehen, dass die großen Verbundunternehmen in der Lage sind, ihre Marktmacht auf die Strombörse zu übertragen