Subsidiaritätsprinzip und Ordnungsökonomik

Zu Beginn der Arbeit wird die katholische Soziallehre und das Subsidiaritätsprinzip näher betrachtet. Im Anschluss daran wird untersucht, ob das Subsidiaritätsprinzips auf die Ökonomie übertragbar ist. Den dritten Teil der Arbeit bildet die ökonomische Analyse in den Gebieten der Neuen Institutionenökonomik, der Ordnungspolitik nach Walter Eucken und der Finanzwissenschaft. Dabei wird zum einen das Subsidiaritätsprinzip als Institution und deren Auswirkung auf die Transaktionskosten untersucht. Zum anderen werden die Ordnungsprinzipien Walter Euckens, verschiedene Demokratieformen (direkte, indirekte sowie mit und ohne föderaler Struktur) und die finanzwissenschaftlichen Gründe für Staatstätigkeit im Licht des Subsidiaritätsprinzips betrachtet.Im Verlauf der Arbeit wird gezeigt, dass das Menschenbild der katholischen Soziallehre mit dem methodologischen Individualismus durchaus kompatibel sein kann. In Bezug auf die Transaktionskosten konnte gezeigt werden, dass sich eine Aufgabenverteilung gemäß dem Subsidiaritätsprinzip in allen Klassen der Transaktionskosten senkend auswirkt. Auch die konstituierenden und regulierenden Ordnungsprinzipien sind durchaus mit dem Subsidiaritätsprinzip vereinbar. Demokratien mit direkten als auch indirekten Elementen dürften mit dem Subsidiaritätsprinzip am ehesten kompatibel sein, wobei bei gleicher Aufgabenerfüllung eine Demokratie mit mehr direkten Elementen vorzuziehen wäre. Ebenso dürfte eine föderale Demokratie eher mit dem Subsidiaritätsprinzip vereinbar sein. Betrachtet man die Ergebnisse zu den Demokratieformen sowie zu den Transaktionskosten zusammen, so erscheint ein föderaler Staat mit Elementen der direkten und indirekten Demokratie, am ehesten den Zielen des Subsidiaritätsprinzips zu entsprechen. Staatseingriffe sind dann mit dem Subsidiaritätsprinzip vereinbar, wenn Lösungen kleiner Gemeinschaften (auch NPOs) sowie die Hilfe zur Selbsthilfe durch den Staat nicht möglich sind