zentral_grün : eine neuordnung des heilbronner stadtgartens

In Zeiten begrenzter Haushalte ist es für Städte besonders schwierig, ihre vorhandenen Grünflächen zu pflegen, zu erhalten oder gar zu sanieren.Während für städtebauliche Maßnahmen in vielen Fällen Fördergelder vom Land bereit gestellt werden, müssen die Städte in der Regel selbst für Grünanlagen und deren Unterhalt aufkommen.Die verwaltenden Grünflächenämter sind gerade beim Erhalt kleinerer Grünanlagen oder Grünpunkten oft auf Eigeninitiative angewiesen. Im Falle größerer Grünanlagen oder Parks gestaltet sich die Situation sehr viel schwieriger. Öffentliches Grün und städtebauliche Einrichtungen werden nicht als gleichbedeutend betrachtet.In dieser Diplomarbeit geht es um solch eine vernachlässigte Grünfläche: dem Stadtgarten von Heilbronn. Diese knapp 25 a große Anlage liegt vor den Toren der alten Stadtmarkung - am Rande der Innenstadt - und war bereits vor der Ausweitung der alten Stadtgrenze ein bedeutender öffentlicher Treffpunkt der Stadtbevölkerung. In den letzten Jahren wurde das gesamte Umfeld des Stadtgartens - allerdings ohne dessen Gelände selbst - durch ein homogenes Gestaltungskonzept zu einer gestalterische Einheit zusammengefasst. Durch diese Erneuerung hat dieses Umfeld eine bedeutende Aufwertung erfahren.Insbesondere die Modernisierung der Harmonie - der Lieder- und Kongresshalle der Stadt -, deren gesamter Eingangsbereich in diese Einheit integriert wurde, lässt die gestalterischen, konzeptionellen und funktionalen Mängel des direkt angrenzenden Stadtgartens nun überdeutlich zu Tage treten.Das große Potential, das in einer gestalterischen Annäherung des Stadtgartens an das gelungene städtische Umfeld liegt, wird in der Auseinandersetzung mit dem Ort direkt erfahrbar und legt die Integration des Stadtgartens in das modern gestalterische Konzept nahe.Da der Stadtgarten mit seiner exponierten Lage in direkter Nachbarschaft zur repräsentativen Harmonie und der engen Beziehung zur Innenstadt nicht isoliert betrachtet werden darf, soll die vorliegende Arbeit nicht nur einen gestalterischen Vorschlag zur Veränderung der momentanen Situation vorlegen, sondern gerade auch das immense Potential zur deutlichen Aufwertung des städtbaulichen Eindrucks aufzeigen, das in der Integration, Einheitlichkeit und Verknüpfung der verschiedenen Bereiche liegt. Durch die Einwirkungen des Zweiten Weltkrieges ergab sich eine tiefgreifende Veränderung des Stadtbildes der ehemaligen Reichsstadt. Im ersten Kapitel Historie wird zum Verständnis der heutigen städtebaulichen Situation im Bereich der Innenstadt in einer Bildergalerie ein kurzer historischer Rückblick gegeben.Die anschließende Betrachtung der historischen Entwicklung des Stadtgartens sowie seines Umfelds ermöglicht ein tiefergehendes Verständnis seiner Bedeutung und seiner Funktion im Stadtgefüge. In der Bestandsaufnahme erfolgt zunächst die Untersuchung des Planungsumfeldes. In einer Übersicht werden die wichtigsten Parks und Grünflächen im Bereich der Innenstadt gegenübergestellt. Nach Aufnahme der Verkehrssituation folgt die Untersuchung der Zentralen Achse, in deren gestalterische Einheit der Stadtgarten eingegliedert werden soll.Bei der Untersuchung des Planungsgebietes wird in verschiedenen graphischen Darstellungen die Nutzung und der Zustand der Grünanlage und der vorhandenen Randbebauung aufgezeigt. Detaillierte Informationen über Beläge, Raumkanten und die Vegetation im Plangebiet liefert der gefaltete beigefügte Bestandsplan.Dieser Bestandsplan ist zugleich Grundlage für die Raumanalyse. In diesem Teil der Arbeit werden die ermittelten Raumkanten in den verschiedenen Bereichen genauer beschrieben und in ihrer Raumwirkung erläutert. Durch die detaillierte Untersuchung dieser Bereiche kann besonders gut das vorliegende Spannungsfeld dargelegt werden, das sich durch das Aufeinandertreffen von Alt und Neu aufgebaut hat.Im letzten Teil der Arbeit - der Planung - werden aus den Zusammenfassungen und Ergebnissen der vorangehenden Kapitel und unter Berücksichtigung der Aussagen des Stadtentwickungsplanes die Planungsziele als Grundlage der Planung formuliert. Nach einer Abwägung, in der einer der drei Vorentwürfe zur Weiterentwicklung empfohlen wird, werden die Entwurfsideen in unterschiedlichen graphischen Darstellungen und Bildern erläutert