Der Standard im Wandel

Technische Entwicklungen und ökonomische Herausforderungen führen zu einem Medienwandel, der das Nutzungsverhalten der Medienkonsumenten grundlegend verändert. Daraus entstehen neue Ansprüche und Qualitätsstandards an eine Zeitung. Um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein und den Rahmenbedingungen der Gegenwart gerecht zu werden, müssen sich traditionelle Printzeitungen umstrukturieren. Dies erfordert auf organisatorischer Ebene eine Verschmelzung ehemaliger Print und Online Redaktionen in einen gemeinsamen Newsroom. Dieser Prozess wird Konvergenz genannt und schafft Rahmenbedingungen für die inhaltliche Zusammenarbeit über mediale Plattformgrenzen hinweg. Der Standard ist die erste überregionale Qualitätszeitung Österreichs, welche eine grundlegende Umstrukturierung Richtung Konvergenz vollzogen hat. Die ehemals getrennten Print und Online Redaktionen fusionierten im Juli 2013 in einen gemeinsamen Newsroom. Wie diese Fusion abläuft und mit welchen Herausforderungen Zeitungen zu kämpfen haben, ist die grundlegende Fragestellung dieser Arbeit, die anhand des Beispiels von Der Standard beantwortet werden soll. Dazu wird einerseits der „state of the art“ der Kommunikationswissenschaft beschrieben und in einem weiteren Schritt mit Hilfe problemzentrierter Experteninterviews mit Führungskräften und Redakteuren von Der Standard ein Einblick in die Praxis gewährt. Zentrale Erkenntnisse: Der Standard konnte durch die Zusammenlegung eine Struktur herausbilden, die crossmedialen Journalismus ermöglicht und das Fundament für weitere Schritte hin zur vollständigen Konvergenz bildet. Denn nach wie vor dominieren die Arbeitsabläufe der Printausgabe die Zusammenarbeit im gemeinsamen Newsroom. Mit einem neuen Workflow sollen die Plattformgrenzen innerhalb der Redaktion aufgelöst und eine neue Redaktionskultur etabliert werden. Durch einen Relaunch der Website und Investitionen in multimedialen Journalismus will der Standard den Rezeptionsgewohnheiten der Onlineleser entgegenkommen. Die Printausgabe soll ihre Stellung durch Hintergrundberichterstattung und Gewichtung relevanter Themen manifestieren. Diese Arbeit bietet sowohl einen theoretischen als auch praktischen Überblick eines Themas, das die Medienwelt in der Zukunft stark verändern und beschäftigen wird.Innovations in technology and economic challenges lead to a change and transition in media, which also changes the user behaviour of consumers. This leads to new demands and standards of quality for a newspaper. To be prepared for these challenges of the future and to fulfil the demands of the present, traditional printed papers need to change their structure. This requires on the organisational level the merger of the print and online desk into a common newsroom. This process is called “convergence” and builds the framework for cooperation of content across platforms. Der Standard is the first Austrian national broadsheet that has made a fundamental restructuring towards “convergence”. The previously separated newsrooms of print and online merged in July 2013 and created a joint newsroom. How this merger works and which challenges newspapers have to face, is the fundamental question of this thesis, which will be elaborated on using Der Standard as an example. For this, we will consider the “state of the art” of communications and in further steps with the assistance of interviews with leaders and chief editors of Der Standard provide an overview and insight into the practice and experience. Key findings: Der Standard managed to establish through the merger a structure that allows cross-media/cross-platform journalism and that lays the foundation for further steps towards total convergence. Until today, work processes of print dictate the cooperation in the common newsroom. With the establishment of a new workflow, the boundaries between the print and online desks shall be broken further and a new desk culture will be established. In order to cater towards the habits of reception of its readers, Der Standard has relaunched its website and plans further investments in multimedia journalism. Print should manifest its role through in depth coverage and weighting of important topics. Thus, this thesis provides both a theoretic and a practical overview of a topic, which will be a concern and a game changer in the future of the world of media