Flugmedizinische Untersuchungen während einer Strato 2C Bodensimulation über 48 Stunden

Während einer 48-Stunden-Flugsimulation wurde unter flugmedizinischen Aspekten untersucht, ob die operationellen Randbedingungen, die bei einer Langzeitmission des neuen Forschungsflugzeugs der DLR herrschen, zu einer übermäßigen Belastung und Beanspruchung der Piloten führt, oder ob auch unter diesen außergewöhnlichen Umständen die operationellen Bedingungen tolerierbar sind. Die Untersuchungen wurden mit zwei erfahrenen Piloten am ATTAS-Bodensimulator in Braunschweig durchgeführt. Der Untersuchungszeitraum umfaßte insgesamt sieben Tage mit Messungen von physiologischen Parametern (EKG, motorische Aktivität, Kortisolkonzentration) und der Erfassung subjektiver Daten (Schlaf, Ermüdung, Arbeitsbelastung). Die Einsatzzeiten während der Simulationdes 48-Stunden-Flugs war zwischen den Piloten so aufgeteilt, da sie im Wechsel von jeweils vier Stunden ihren Flugdienst verrichteten oder eine Ruhepause hatten. Die Ergebnisse zeigen, daß es infolge der Einsatzplanung während der Simulationsphase zu Veränderungen im Schlaf-/Wachverhalten kam, die zu einer Verkürzung des Schlafs innerhalb von 48 Stunden führten. Daraus resultierend, wurde eine erhöhte Ermüdung und eine tendenziell vermehrte Ausschüttung des Streßhormons Kortisol festgestellt. Dieser Anstieg, wie auch die Befunde aus dem EKG und der Aktivitätsmessung, bewegte sich im physiologischen Bereich und kann als durchaus tolerierbar beurteilt werden. Aus der vorliegenden Studie kann geschlossen werden, daß es bei guten Randbedingungen (möglichst kurze Vorbereitungszeit, optimale Ausnutzung der Ruhephasen während des Flugs) zu keine übermäßigen Beanspruchung des Piloten kommt. Es sollte allerding darauf geachtet werden, daß nach einem derartigen Flug genügend Zeit (ca. 72 Stunden) zur Erholung zur Verfügung steht