ENVOC - Ein neues Bild der Ozeane

Die Fernerkundung der Ozeane durch satellitengetragene Sensoren ist eine zentrale Komponente in den laufenden Bemühungen, das Verständnis und die Vorhersagbarkeit des globalen Klimasystems zu verbessern. Weiterhin spielen weltraumgestützte Sensoren eine wichtige Rolle für das Management der zunehmend intensiver genutzten Küstenregionen. Um die komplizierten Wechselwirkungen der verschiedenen ozeanischen Komponenten, wie z.B. Wind und Wellen verstehen und vorhersagen zu können, ist es notwendig, geophysikalische Parameter, wie Windgeschwindigkeit oder Seegangshöhen, mit hoher Genauigkeit zu ermitteln. Darüber hinaus stellt die Ozeanographie durch die große zeitliche und räumliche Dynamik der relevanten Prozesse hohe Anforderungen an die entsprechenden Fernerkundungstechniken. Mit dem neuen europäischen Satelliten ENVISAT wurde den erhöhten Anforderungen in der weltraumgestützten Umweltbeobachtung Rechnung getragen. ENVISAT stellt ein Ensemble verschiedener Sensoren bereit, die sich gerade für die Fernerkundung der Ozeane in idealer Weise ergänzen. Im Rahmen des von der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren (HGF) geförderten Projektes ENVOC (ENVISAT Oceanography) wurde das Potenzial dieses Satelliten für ozeanographische Anwendungen in effektiver Weise genutzt. Dabei wurde die Expertise der beteiligten Helmholtz-Zentren DLR, GKSS, AWI und GFZ in den Bereichen Wind, Seegang, Schwebstoff, Meereis und Gewässerbiologie zusammengeführt. Der vorliegende Artikel baut auf Beiträgen aller beteiligten Partner auf. Das Projekt wurde vom Institut für Methodik der Fernerkundung (IMF) des DLR geleitet