Gewaltfreie Kommunikation zur Beziehungsgestaltung in der Pflegepädagogik

Die zentrale Aufgabe für Pflegende ist es, zwischenmenschliche Beziehungen zu pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen aufzubauen, die durch Empathie, Wertschätzung und Authentizität gekennzeichnet ist. Um die dafür notwendigen Kompetenzen zu erlangen, ist es in der Pflegeausbildung erforderlich, dass zwischen Lehrenden und Lernenden sogenannte Resonanzbeziehungen entstehen können. Neurobiologische Erkenntnisse zum Lernen zeigen, dass nachhaltiges Lernen nur dann möglich ist, wenn dies in einer angstfreien und wertschätzen-den Lernumgebung geschieht. Damit ändert sich die Rolle der Lehrenden von der wissensvermittelnden zur begleitenden Person, die gefordert ist, eine wertschätzende und einfühlsame Beziehung zu den Studierenden aufzubauen. Dadurch kann die Ausbildungsstätte zu einem Resonanzraum werden, im dem sich die Lernenden zu professionell Pflegenden entwickeln können. Um Beziehungen entsprechend gestalten zu können ist der kommunikative Aspekt ein wesentlicher. Ein wichtiges Modell für die praktische Arbeit in Ausbildungseinrichtungen scheint die Gewaltfreie Kommunikation (GfK) von Marshall Rosenberg. Gegenstand dieser Arbeit ist die Frage, wie Lehrpersonen ihre beruflichen Beziehungen erleben, wenn Sie ein Training in GfK absolviert haben. Dazu wurden fünf Leitfadeninterviews geführt und interpretativ nach Mayring ausgewertet. Die Ergebnisse zeigen, dass Lehrende die beruflichen Beziehungen dann als förderlich erleben, wenn diese an den Gefühlen und Bedürfnissen der Beteiligten orientiert sind und möglichst ohne Bewertungen und Urteile gelebt werden. Unter-schiede entstehen in erster Linie durch die Erwartungen an die Rollen der verschiedenen Beziehungspartner im Ausbildungssetting. Erwartungen sind im Sinne der GfK auch Bewertungen. Die Lehrpersonen sehen als die größte Herausforderung in der Umsetzung, die Gedanke und Urteile von Beobachtung, Gefühlen und Bedürfnissen zu trennen. Wenn es jedoch gelingt, die GfK im Alltag zu leben, wird scheinbar auch eine Änderung der Organisationskultur möglich. Damit dies geschieht, ist es notwendig, immer wieder zu trainieren.The central task for caregivers is to establish interpersonal relationships with people in need of care and their relatives who are characterized by empathy, esteem and authenticity. In order to obtain the necessary competencies, it is necessary in nursing education that socalled resonant relationships can arise between teachers and students. Neurobiological learning insights show that sustainable learning is only possible if done in a fearless and appreciative learning environment. This changes the role of the teacher from the knowledgeproviding to the attendant, which is required to build a valueadding and empathetic relationship with the students. As a result, the training center can become a resonance room in which learners can develop into professional nurses. In order to be able to design relationships accordingly, the communicative aspect is an essential one. An important model for practical work in educational institutions seems to be Marshall Rosenberg's Nonviolent Communication (NVC). The subject of this paper is the question of how teachers experience their professional relationships when they have completed training in NVC. For this purpose, five guideline interviews were conducted and evaluated interpretatively according to Mayring. The key findings are that teachers experience professional relationships as beneficial if they are oriented to the feelings and needs of those involved and are lived without evaluations and judgments. Differences arise primarily through the expecta-tions of the roles of the different relationship partners in the training setting. Ex-pectations are also valuations in the sense of NVC. The greatest challenge for teachers in the implementation of separating the thoughts and judgments of observati-on, feelings and needs. However, if NVC succeeds in everyday life, a change in the organizational culture seems to be possible. For this to happen it is necessary to train again and again.Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüftAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019(VLID)482513