Geschlecht. Behinderung. Migration. Lebensrealitäten von Frauen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung und Migrationshintergrund. Eine qualitative Bestandsaufnahme spezifischer Diskriminierung

Diese Arbeit legt einen intersektionalen Blick auf die aktuelle Situation von Frauen mit Behinderung oder chronischer Erkrankung und Migrationshintergrund im Raum Graz und Wien. Durch qualitative Interviews mit 12 Frauen wurden Problembereiche im Leben der Frauen aufgezeigt aber auch ihren Wünschen, Forderungen und Bedürfnissen Gehör verschafft. Es wurde deutlich, dass es an der Schnittstelle von Geschlecht, Behinderung und Migrationshintergrund sehr häufig zu Schwierigkeiten, Benachteiligungen und Diskriminierungen kommen kann. Diese sind bedingt durch Problemlagen wie Rassismus, Sexismus, fehlende Barrierefreiheit, Ableism aber auch durch die Überschneidung der drei Merkmale, die die Frauen in sich vereinen. Der Einfluss möglicher anderer Faktoren wie Alter, Herkunftsland oder Art und Form der Behinderung beziehungsweise Erkrankung konnten in dieser Studie jedoch nicht berücksichtigt werden. Die Probleme, die sich für die Frauen in ihrem Alltag aber auch im Laufe ihres Lebens ergaben, unterschieden sich zum Teil zwar stark, es zeigte sich aber, dass die Bereiche, in denen diese gehäuft auftreten, oftmals dieselben sind. Des Weiteren begründen diese Schwierigkeiten meist auf zu wenig Wissen über die Situation von Frauen, Menschen mit Behinderungen und Menschen mit Migrationshintergrund. Daraus ergeben sich auch die geäußerten Wünsche und Forderungen der Frauen: mehr Einfühlungsvermögen, mehr individuelles Eingehen auf die Bedürfnisse einer Person, mehr Mitspracherecht und Partizipation bei Prozessen die sie selbst betreffen und mehr Rücksichtnahme im alltäglichen Umgang miteinander.This work provides an intersectional view of the current situation of women with disabilities or chronic illnesses and migrant backgrounds in the Graz and Vienna area. Through qualitative interviews with 12 women, problem areas in the lives of women were shown but also their wishes, demands and needs were made heard. It became clear that difficulties, disadvantage and discrimination can very often arise at the intersection of gender, disability and migration background. These are due to problems such as racism, sexism, lack of accessibility, ableism but also due to the intersection of the three characteristics that unite women. However, the influence of other possible factors such as age, country of origin or type and form of disability or illness could not be considered in this study. The problems that arose for women in their everyday life but also over their Life Course differed greatly in some cases, but it turned out that the areas in which they occur frequently are the same. Furthermore, these difficulties are mostly based on insufficient knowledge about the situation of women, people with disabilities and people with a migrant background. This also results in the expressed wishes and demands of women: more empathy, more individual attention to the needs of a person, more right to have a say and participation in processes that affect them and more consideration in the daily dealings with each other.Arbeit an der Bibliothek noch nicht eingelangt - Daten nicht geprüftAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2020(VLID)489125