Untersuchung zur Umlauterscheinung im heutigen Deutsch nach der generativen Phonologie.

Das Ziel dieser Arbeit liegt in dem Versuch, die Umlauterscheinung im heutigen Deutsch in Anbetracht ihrer geschichtlichen Entwicklung auf der Basis der generativen Phonologie zu erkliiren. Der erste Umlau tungsprozeB in der deutschen Sprachgeschichte begann etwa 750, wo das germanische kurze a einer stiirker betonten Silbe durch i, I oder j der Folgesilbe zum althochdeutschen ~ umgewandelt wurde. Der von dem ersten UmlautungsprozeB noch genereller entwickelte zweite UmlautungsprozeB, der etwa 10QrJ begann und 匇 Mittelhochdeutschen abgeschlossen wurde, umfaBLe die ganzen hinleren Vokale. AIs Vorstufe wurde zur Erkliirung der Umlautersch einung im Neuhochdeutschen ein 34 Vokalsystem angenommen, das auf der zugrundeliegenden Reprasentation der Lexikoneinhei t des Neuhochdeutschen basieren soI 1. Dieses Vokalsystem hat drei 'Vokalhühen' und fünf Vokale. Aus diesem Vokalsystem haben wir durch die phonologischen Regeln die Phonsysteme des Germanischen, des Althochdeutschen und des Mittelhochdeutschen abgeleitet. Unser Vokalsystem ist auf der Grundlage der geschichtlichen Entwicklung der einzelnen Vokale theoretisch (nach der generativen Phonologie) begründet. Anders als im Althochdeutschen und Mittelhochdeutschen scheint es nicht ausreichend, die Umlauterscheinung im Neuhochdeutschen allein durch die phonologische Regel zu erklaren. Darum haben wir in dieser Arbeit auBer der phonologischen Regel eine morphologische Regel angenommen, die die durch phonologische Regel nicht erklarbare Umlauterscheinung im klaren stelIen soll. Wir haben in dieser Arbeit auch versucht, die von dem gegebenen Sprachmaterial ausgehende konkrete Theorie zu bilden. Dieser neue Ansatz zur Erklarung der Umlauterscheinung durch die kombinierende Methode der phonologischen und der morphologischen Regel wird auch bei dem Fremdsprachunterricht groBe Hilfe leiste