Immunmodulatorische Eigenschaften mesenchymaler Stammzellen in der gemischten Lymphozytenkultur

Mesenchymale Stammzellen (MSC) werden zunehmend zur Immunsuppression z.B. bei Gvhd eingesetzt; der vermittelnde Mechanismus ist jedoch noch ungeklärt. Eine Beeinflussung der Prostaglandinsynthese wird ebenso diskutiert wie die Degradation von Tryptophan durch Indolamin-2,3-Dioxygenase (IDO). Es wird angenommen, dass Mesenchmyale Stammzellen von Patienten mit Aplastischer Anämie weniger immunsuppressiv wirken. Methode: MSC aus dem Knochenmark hämatologisch gesunder Spender wurden mittels FACS-Analyse und in Differenzierungsassays charakterisiert (CD9+, CD44+, CD105+, CD34-, CD45-). Eine gemischte Lymphozytenkultur (mixed lymphocyte reaction, MLR) diente als Modell einer Immunreaktion. MSC gesunder Spender oder von Patienten mit Aplastischer Anämie wurden in verschiedenen Konzentrationen direkt oder in Siebeinsätzen zur MLR zugegeben. Es wurden weiterhin Indometacin, NS-398, Tryptophan oder der IDO-Inhibitor 1-Methyl-Tryptophan zugefügt. Ergebnisse: Eine Zugabe von MSC zeigt, auch in Siebsystemen, eine dosisabhängige Reduktion der Proliferation der Lymphozyten, vergleichbar bei der Anwendung von MSC von Patienten mit Aplastischer Anämie. Der Überstand von MSC-Kulturen oder die Zugabe von Indometacin, NS-398, Tryptophan oder 1-Methyl-Tryptophan zeigten keinen signifikanten Effekt. Diskussion: Die Daten der Literatur sind kontrovers. Es lässt sich feststellen, dass wir einen dosisabhängigen Effekt der MSC beobachteten, auch in Siebeinsätzen, nicht jedoch im unstimulierten Überstand der MSC. Eine Tryptophandegradation oder Prostaglandinsynthese ist in unseren Versuchen nicht als alleinige Ursache der Immunsuppression auszumachen. Bei MSC von Spendern mit Aplastischer Anämie fanden wir keinen Hinweis auf eine Defizienz der Immunsuppression. Wir können uns damit der Hypothese anschließen, dass eine Stimulation der MSC zur Produktion eines löslichen Faktors führt, der die Proliferation inhibiert