Understanding sanctions in social dilemmas: a biopsychological perspective on costly punishment in public goods situations

Negative Sanktionen, im Konkreten die Bestrafung anderer Personen im Gruppenkontext, fördern menschliches Kooperationsverhalten. Diese Dissertation hat das Ziel, negative Sanktionen im Kontext sozialer Dilemmasituationen zu verstehen und zu erklären. Im Speziellen wird aus biopsychologischer Sicht eine Analyse hinsichtlich kostspieliger Bestrafung im Kontext öffentlicher Güter vorgenommen. Dabei stellt diese Dissertation eine theoretische Einordnung sowie die Zusammenfassung und Diskussion fünf publizierter oder sich unter Begutachtung befindender Forschungsartikel dar. Aufbauend auf Befunden aus der Aggressionsforschung wird in einem ersten Artikel gezeigt, dass kostspieliges Bestrafen unkooperativer Personen positiv mit dem basalen Kortisol-Level zusammenhängt. Ein zweiter Artikel dokumentiert, dass ein subtiler sozialer Cue (stilisierte menschliche Augen) dazu führen kann, ein Gefühl des Beobachtetwerdens herzustellen. Diese Erkenntnis wird in einem dritten Artikel angewandt, um zu untersuchen, wie sich kostspieliges Bestrafen unter Reputationsbedingungen (d.h. unter Beobachtung und unter öffentlicher Selbstaufmerksamkeit) verändert. Dabei konnte eine Reduzierung kostspieligen Bestrafens dokumentiert werden. In einer vierten Forschungsarbeit wird kostspieliges Bestrafen unkooperativer Personen durch eine basale motivationale Orientierung, den Prevention-Fokus, vorhergesagt. Ein fünfter Forschungsartikel beschäftigt sich mit der Erklärung der Bestrafung kooperativer Personen. Es kann gezeigt werden, dass diese Art der Bestrafung positiv mit dem basalen Testosteron-Level und psychologischem Dominanzstreben zusammenhängt, wenn ein relativ niedriges Kortisol-Level gegeben ist. Zusammenfassend tragen diese Dissertation und die einzelnen Forschungsarbeiten zu einem besseren Verständnis kostspieligen Bestrafens bei