Sportmedizinische Empfehlungen für das Leistungsschwimmen im Kindes- und Jugendalter

Durch die sportmedizinische Untersuchung sollen wichtige Aspekte des Leistungsschwimmens, welche Auswirkungen oder Relevanz auf die Gesundheit der Kinder bzw. Jugendlichen haben, erfasst werden. Einen wichtigen Bestandteil der sportmedizinischen Untersuchungen stellt eine ausführliche Eigen- und Familienanamnese - insbesondere die Frage nach vererbbaren kardialen Erkrankungen - dar. Eine jährliche Erfassung der anthropometrischen Daten soll dazu beitragen, Wachstums-, Hormon- und Essstörungen in Zusammenhang mit intensivem Training während der Pubertät zu erkennen. Beim Leistungsschwimmen häufig auftretende Infektionen betreffen die oberen Atemwege, die Haut sowie die Ohren. Die auf das Chlor zurückgeführte bronchiale Hyperreagibilität sowie das Anstrengungsasthma sollen beachtet werden. Ein weiteres Augenmerk sollte auch auf den Bewegungsapparat gerichtet werden. Häufig sind Folgen von chronischen Überlastungsschäden, die beim Schwimmsport besonders die Schulter- und Kniegelenke sowie die Lendenwirbelsäule betreffen. Die aktuellen Empfehlungen des Internationalen Olympischen Komitees sehen die Durchführung eines 12-Kanal-EKGs vor. Der Schwimmsport ist ein sehr trainingsintensiver Sport. Deswegen wird empfohlen, mit dem Grundlagentraining mit spätestens 8 Jahren zu beginnen. Zum Training gehören auch die Ausbildung von konditionellen Fähigkeiten an Land sowie das Krafttraining besonders zur Verletzungs- und Überlastungsprophylaxe. Das Krafttraining an Geräten soll jedoch erst im postpubertären Alter begonnen werden. Trotz unzähliger Publikationen zur allgemeinen Sporternährung und zum Leistungssport bei Kindern und Jugendlichen sind konkrete Ernährungsrichtlinien bescheiden. Empfohlen wird nach der DGE eine ausgewogene Mischkost angepasst an die Trainingsintensität. Nur bei nachgewiesenem Mangel wird eine Mikronährstoff-Supplementation empfohlen. Die Supplementation von Kreatin zur Leistungsverbesserung wird nicht empfohlen