Einfluss eines einjährigen schulbasierten Präventionsprogramms auf anthropometrische Parameter, kardiovaskuläre Risikofaktoren, linksventrikuläre Muskelmasse und Intima-Media Dicke - Ergebnisse der URMEL-ICE Studie -

Ulm Research on Metabolism Exercise and Lifestyle - Intervention in Children (URMEL-ICE) ist eine auf eineinhalb Jahre angelegte, präventive Interventionsstudie, an der 1079 Grundschulkinder im Alter zwischen sechs und neun Jahren aus Ulm, Neu-Ulm und dem Alb-Donau-Kreis teilgenommen haben. Durch körperliche Untersuchung, apparative Diagnostik und laborchemische Tests wurde der Einfluss eines einjährigen, schulbasierten Präventionsprogramms auf anthropometrische Parameter, kardiovaskuläre Risikofaktoren, linksventrikuläre Muskelmasse und Intima-Media Dicke bestimmt. Es konnte gezeigt werden, dass die Inzidenz von Übergewicht und Adipositas in der Interventionsgruppe deutlich geringer war als in der Kontrollgruppe. Durch das Präventionsprogramm kann eine signifikant geringere Zunahme von Gewicht, Körperumfängen und Hautfaltendicken in der Interventionsgruppe beobachtet werden. Der Body Mass Index wird nicht beeinflusst. Auffallend sind geschlechts- und migrationsspezifische Unterschiede. Bei den kadiovaskulären Risikofaktoren weisen die Werte für das Cholesterin in der Interventionsgruppe geringere Zunahmen auf als in der Kontrollgruppe. Der diastolische Blutdruck lässt sich sogar signifikant senken. Überraschenderweise zeigt die linksventrikuläre Muskelmasse in der Interventionsgruppe eine stärkere Zunahme als in der Kontrollgruppe, was unter Berücksichtigung aller erhobenen Parameter am ehesten auf einen positiven Trainingseffekt zurückgeführt werden kann. Die Intima-Media Dicke lässt sich nicht signifikant durch das Präventionsprogramm beeinflussen. Schulbasierte Präventionsprogramme können dazu beitragen, die Entstehung von Übergewicht und Adipositas zu verhindern, den Progress bereits bestehender Erkrankungen zu verlangsamen sowie kardiovaskuläre Risikofaktoren zu reduzieren. Es wäre wünschenswert die Interventionseffekte über einen längeren Zeitraum zu dokumentieren, um auch langfristige Erfolge schulbasierter Präventionsprogramme zu beweisen