Spannungsfeld zwischen Kosten und medizinischer Ergebnisqualität der perioperativen Schmerztherapie am Beispiel der Totalendoprothetik des Kniegelenks

Nach Auswertung der erhobenen Daten konnte gezeigt werden, dass durch den Einsatz von PNB bei der Implantation einer Endoprothese des Kniegelenks eine sehr hohe medizinische Ergebnisqualität erreicht wurde. Dies gilt sowohl für die Effektivität und das Nebenwirkungsprofil des schmerztherapeutischen Verfahrens als auch der hohen Patientenzufriedenheit im frühen postoperativen Verlauf und im rehabilitativen Verlauf. Lediglich eine Frühmobilisation am ersten Tag war durch die eingebrachten Wunddrainagen vielen der Patienten nicht möglich. Die Kosten- und Erlösaufstellung zeigte eine deutliche Überziehung des anästhesiologischen Budgets, was vor allem auf den Einsatz der PNB zurückzuführen ist. Hier wurde die Unterrepräsentation von akutschmerztherapeutischen Verfahren im DRG-System deutlich und impliziert eine Erweiterung des Abrechnungskataloges um einen erlösrelevanten Prozess. Solange dies nicht der Fall ist, muss aus Kostengründen aus anästhesiologischer Sicht ein anderes Budgetierungsverfahren zum Beispiel im Sinne einer ILV zum Einsatz kommen. Durch den Einsatz regionalanästhesiologischer Verfahren und der damit verbundenen Verkürzung der Liegedauer konnte ein Einsparpotenzial von über 65000€ erzielt werden. Dieser kann zur Deckung des überzogenen Budgets der Abteilung Anästhesie und Intensivmedizin verwendet werden