Untersuchung der unreifen Thrombozytenfraktion (IPF) bei pädiatrischen Patienten mit primären und sekundären Thrombozytopenien

Die Thrombozytopenie ist eine im klinischen Alltag häufig anzutreffende hämatologische Komplikation. Wichtig ist hierbei die Differenzierung eines Knochenmarkversagens von einem peripheren Thrombozytenverbrauch. Hauptgegenstand dieser Studie ist der Blutwert Immature Platelet Fraction (IPF), dem Anteil der unreifen Thrombozyten in Prozent bezogen auf die Gesamtzahl der Thrombozyten. Untersucht wurden zum einen 21 pädiatrische Patienten nach Hämatopoetischer Zelltransplantation im Rahmen ihrer Thrombozytenrekonstitution und zum anderen 15 pädiatrische Patienten, die im Rahmen ihrer Grunderkrankung unter einer Thrombozytopenie litten. Bei der Studienpopulation nach hämatopoetischer Zelltransplantation konnte grundsätzlich eine negative Korrelation zwischen Thrombozytenwert und IPF-Wert beobachtet werden, jedoch waren große individuelle Unterschiede der IPF-Werte in klar definierten Thrombozytenbereichen zu beobachten. Somit konnten keine IPF-Werte gefunden werden, bei deren Überschreiten automatisch auf eine gesteigerte Thrombopoese geschlossen werden kann. Bei der Studienpopulationn mit Thrombozytopenie einhergehender Grunderkrankung konnten im Mittel bei Patienten mit peripherem Thrombozytenverbrauch höhere IPF-Werte beobachtet werden als bei Patienten mit Knochenmarkversagen. In der Einzelbetrachtung wiesen allerdings teilweise Patienten mit Knochenmarkversagen deutlich höhere IPF-Werte in denselben Thrombozytenbereichen auf als Patienten mit peripherem Thrombozytenverbrauch. Somit konnte bei dieser Studienpopulation keine eindeutige Aussage bezüglich IPF-Wert und zugrunde liegender Pathogenese der Thrombozytopenie getroffen werden