Versorgungssituation und Untersuchungen zur Effektivität der ambulanten Psychotherapie in Deutschland

In dieser Arbeit wurden sieben Fragestellungen untersucht. Im Zentrum stand die Frage, wie viele naturalistische Studien zur ambulanten Psychotherapie in Deutschland sich mit geeigneten Methoden identifizieren lassen. Die anderen Fragestellungen untersuchten Stichprobengröße, Diagnosenverteilung, Therapieverfahren, Anzahl der Therapeuten, Dauer der jeweiligen Therapie, Instrumente zur Messung des Therapieerfolges und Effektstärken der Therapie. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Literaturrecherche. Es wurden die Jahre 1980 bis 2009 untersucht, mittels folgenden Methoden: 1. Eine systemische computergestützte Literaturrecherche mit der Psychologischen Fachdatenbank PSYNDEX. 2. Eine gezielte Recherche nach Artikeln in Fachzeitschriften. 3. Das Befragen von Experten zu diesem Thema. Insgesamt wurden 12 Studien identifiziert. Der berechnete Mittelwert pro Stichprobengröße aller Studien beträgt 117 Patienten. Die häufigsten Diagnosestellungen waren affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, neurotische Störungen und somatoforme Störungen. Es wurden Verhaltenstherapie, kurze und lange tiefenpsychotherapeutische Psychotherapie und Psychoanalyse angewendet. Durchschnittlich waren 73,5 Therapeuten pro Studie tätig. Tendenziell fanden in den meisten Studien die Symptom Check List (SCL-90-R) und das Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme (IIP-D) Verwendung. Die Sitzungsdauer unterscheidet sich jeweils nach Art der angewendeten Psychotherapie. Die mittlere Dauer der jeweiligen Therapien variierten zwischen 15,5 Sitzungen und 253 Sitzungen. Es wurde bewiesen, dass naturalistische Studien zur ambulanten Psychotherapie in Deutschland äußerst rar sind, und dass keine Übersichten über die bisher durchgeführten Studien auf diesem Gebiet gefunden werden konnten