Langzeitergebnisse nach operativer Entfernung peripherer Nerventumoren - eine restrospektive Studie

In einem 12-jährigen Zeitraum, zwischen 1990 und 2002, wurden in der Neurochirurgischen Abteilung der Universität Ulm am Bezirkskrankenhaus Günzburg 56 Patienten mit peripheren Nervenscheidentumoren operiert. 32 Patienten stellten sich mit Schwannomen vor, deren Hauptsymptom eine tastbare Raumforderung war, welche nur selten neurologische Defizite aufwies. Schwannome sind meist ohne postoperative Defizite zu resezieren. Mit Neurofibromen stellten sich 17 Patienten vor. Gehäuft finden sich diese Tumoren bei Patienten mit Neurofibromatose Typ 1. Neurofibrome, die im subkutanen oder intramuskulären Gewebe entstanden sind, präsentieren sich durch eine schmerzhafte Raumforderung und können ohne neurologische Defizite operiert werden. Auch Neurofibrome großer Nervenstämme imponieren als tastbare Knoten welche sich in Kombination mit Schmerzen oder neurologischen Defiziten präsentieren können. Postoperativ besserte sich die Schmerzsymptomatik bei allen Patienten, wobei sensible Defizite bei einem Patienten neu entstanden sind. Mit malignen peripheren Nervenscheidentumoren stellten sich sieben Patienten vor. Das Hauptsymptom dieser Patienten waren Schmerzen, die von allen Patienten beklagt wurden. Neurologische Defizite konnten ebenfalls bei allen Patienten nachgewiesen werden. Diese Tumoren dürfen nicht Funktion erhaltend operiert werden, wodurch es in jedem Fall zu einer Zunahme neurologischer Defizite kommt. Die Schmerzen bildeten sich postoperativ bei allen Patienten zurück. Im weiteren Verlauf starben in dieser Tumorgruppe jedoch 6/7 Patienten. Wichtig bei der Therapie dieser Tumoren ist eine möglichst radikale Operation, bei der sowohl der Tumor mit seinem Nerven als auch das Tumorbett mit einem Abstand von 2 cm zum gesunden Gewebe mit ausgeräumt wird. Eine adjuvante Chemo- oder Strahlentherapie hat bisher keinen positiven Einfluss auf den weiteren Verlauf zeigen können