Prävalenz und Risikofaktoren für pathologische Knochendichte bei Patienten mit Morbus Crohn

Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen sind Osteopenie und Osteoporose häufige und für den Patienten oft unterschätzte extraintestinale Komplikationen. Unsere Studie zeigt den auffällig hohen Anteil an verminderter Knochendichte bei Morbus Crohn Patienten. 173 (43,7 Prozent) der 397 Patienten weisen eine Osteopenie und 18,7 Prozent (n = 74) eine Osteoporose auf. Insgesamt haben 62,4 Prozent der Patienten (n = 247) eine pathologische Knochendichte. Bei unseren Patienten mit Morbus Crohn konnten Laktoseintoleranz (p = 0,000001), das männliche Geschlecht (p = 0,007), das Auftreten von Stenosen (p < 0,0025) bzw. Fisteln (p < 0,00036) und der body mass index (p < 0,004) als Risikofaktoren für eine verminderte Knochendichte festgestellt werden. Die Bedeutung der Malabsorption in der Entstehung verminderter Knochendichte bei Patienten mit Morbus Crohn wird durch den hohen Anteil an Patienten mit niedrigem body mass index, Lactoseintoleranz, Stenosen, Fisteln und mehrfachen Darmresektionen in der Osteoporosegruppe unserer Studie unterstrichen. Unsere Studie bestätigt die hohe Prävalenz der Osteopenie und Osteoporose bei an Morbus Crohn erkrankten Patienten. Deshalb sollte bei allen Patienten mit Morbus Crohn und der Anwesenheit von aktuell bekannten Risikofaktoren eine Knochendichtemessung durchgeführt werden, der eine entsprechende Osteoporoseprophylaxe bzw. -therapie folgen muss