Survivinexpression im Pankreaskarzinom

Survivin ist ein Protein, das maßgeblich an der Regulation der Mitoseprogression in Krebszellen beteiligt ist. Es schützt maligne Zellen vor Apoptose, indem es die Caspasen-3 und -7 inhibiert und somit die Lebensfähigkeit der Krebszellen bestimmt. Mit den Ausnahmen Thymus, Plazenta, CD34+ Stammzellen aus dem Knochenmark, basalen Kolonepithelzellen und Endothelzellen ist es ausschließlich in Krebszellen zu finden, wo es Zellzyklus abhängig in der G2-Phase und während der Mitose exprimiert wird. Es ist in vielen menschlichen Tumoren und Tumorzelllinien überexprimiert und trägt zur malignen Transformation in vitro und in vivo bei. Im Rahmen dieser Arbeit wurde die Expression von Survivin auf Protein- und m-RNA-Ebene (messenger-Ribonukleinsäure) in 29 Pankreaskarzinomgeweben, 2 normalen Pankreasgeweben und 4 Zelllinien mittels Immunhistochemie, Western-Blot und RT-PCR (Reverse Transkription mit anschließender Polymerasekettenreaktion) untersucht. Wir konnten immunhistochemisch eine Expression von Survivin-Protein in 93,1 % der untersuchten Gewebe feststellen. Mittels Western-Blot konnte das Protein sogar in 100 % der Gewebe nachgewiesen werden. In den gesunden Geweben war Survivin nur in den Gefäßen exprimiert. Eine Survivin-RNA Expression ließ sich in allen vier Zelllinien nachweisen. Die Survivin-Protein Expression korrelierte nicht mit Geschlecht oder Alter des Patienten und nicht mit Tumorgröße, -differenzierungsgrad und Lymphknoteninfiltration. Es gab auch keine Korrelation zwischen Survivin Expression und der Überlebenszeit der Patienten. Betrachtet man jedoch diverse andere maligne Erkrankungen, so zeigt sich hier eine signifikant schlechtere Prognose bei Survivin Expression. In vielen Tumorentitäten spricht die Überexpression von Survivin daher für die Aggressivität des jeweiligen Tumors. Die Ergebnisse in den von uns untersuchten Pankreaskarzinomen, von denen 91,3 % Survivin überexprimierten, könnten auf die schlechte Prognose dieser Tumorentität verweisen