Beurteilung von Klimamessungen in natürlich belüfteten Gebäuden

Langzeitmessungen des Raumklimas in 12 Wohnzimmern wurden für den Zeitraum eines Jahres untersucht. Eine erste Auswertung weist auf die Bandbreite unterschiedlicher Nutzergruppen hin. Anhand von Ausgleichsfunktionen können diese individuellen Begebenheiten hervorgehoben werden und ermöglichen deren Identifikation. Die Messergebnisse ergaben im Vergleich mit dem Raumklimamodell aus der DIN EN ISO 13788 [3], vor allem für die rel. Raumluftfeuchte, neue Erkenntnisse. In den meisten Fällen geht das Modell der Norm von einem zu trockenen Raumklima aus, nicht zuletzt wegen der Vernachlässigung der Außenluftfeuchte. Insbesondere bei der Klärung von Schadensereignissen bspw. infolge Tauwasser sind dadurch unrealistische Ergebnisse zu erwarten. Die hohe Streuung der Messwerte um die Modellkurve für die Raumlufttemperatur sollte daher berücksichtigt werden um Simulationen auf der „sicheren Seite“ durchzuführen. So könnten für energetische Berechnungen niedrigere Raumlufttemperaturen und zur Vermeidung von Tauwasserbildung höhere Raumlufttemperaturen verwendet werden