Skill- und Grademix auf österreichischen Intensivstationen. Erleben und Erfahrungen von Gesundheits- und Krankenpflegepersonen im Rahmen des Implementierungsprozesses

Hintergrund : Die Novellierung des österreichischen Gesundheits- und Krankenpflegegesetzes 2016 fordert die Umsetzung eines settingspezifischen Skill- und Grademix bis zum 31. Dezember 2023. Eine Auseinandersetzung mit dem Thema des Skill- und Grademix im Intensivpflegebereich erscheint daher erforderlich. Ziel: Ziel dieser qualitativ-deskriptiven Forschungsarbeit ist es, das Erleben und die Erfahrungen von diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen im Zusammenhang mit dem Skill- und Grademix auf österreichischen Intensivstationen zu erheben und zu analysieren. Methodik: Es wurden sechs semistrukturierte Interviews mit diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen, welche zum Zeitpunkt der Erhebung auf einer österreichischen Intensivstation beschäftigt waren, durchgeführt. Die im Rahmen der Interviews generierten Daten wurden im Anschluss transkribiert und durch eine qualitative Inhaltsanalyse nach Mayring (2015) ausgewertet. Ergebnisse: Es zeigte sich, dass der Einsatz von unterschiedlichen Berufsgruppen der Pflege auf einer Intensivstation nicht immer konfliktfrei funktioniert. Es bestehen Differenzen zwischen den rechtlich definierten Tätigkeitsbereichen der Pflegeassistenzberufe und deren derzeit im Intensivbereich festgelegten Aufgabenbereichen. Für die Implementierung eines Skill- und Grademix im Intensivpflegebereich erscheint eine für alle Teammitglieder klare Definition der Zuständigkeitsbereiche der einzelnen Berufsgruppen notwendig. Aspekte wie eine adäquate Einschulung von Pflegeassistenzberufen, die Möglichkeit einer hochwertigen Aus-, Fort-, und Weiterbildung sowie ausreichende Personal- und Zeitressourcen müssen im Zusammenhang einer Implementierung berücksichtigt werden. Schlussfolgerung: Die vorliegende Arbeit hinterfragte nicht die Sinnhaftigkeit eines Skill- und Grademix im Intensivpflegebereich, sondern beschäftigte sich mit dem Erleben und den Erfahrungen der diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegepersonen in diesem Zusammenhang. Es zeigte sich, dass die Implementierung eines Skill- und Grademix die Berücksichtigung verschiedener Aspekte erfordert, um eine wertschätzende und qualitative Pflege von Intensivpatientinnen und Intensivpatienten sicherzustellen.Background: The amendment of the Austrian Health and Nursing Care Act 2016 requires the implementation of a setting specific skill and grade mix by 31 December 2023. A discussion of the topic of the skill and grade mix in the intensive care sector therefore appears necessary. Objective: The aim of this qualitative-descriptive research work is to collect and analyse the experiences of qualified health and nursing staff in connection with the skill and grade mix in Austrian intensive care units. Methodology: Six semi-structured interviews with qualified health and nursing staff who were employed in an Austrian intensive care unit at the time of the survey were carried out. The data generated during the interviews were then transcribed and evaluated by a qualitative content analysis according to Mayring (2015). Results: It was found that the use of different care professions in an intensive care unit is not always conflict-free. There are differences between the legally defined areas of activity of the nursing assistant professions and their current areas of responsibility in the intensive care unit. For the implementation of a skill and grade mix in intensive care, a clear definition of the areas of responsibility of the individual occupational groups appears necessary for all team members. Aspects such as adequate training for nursing assistant professions, the possibility of high-quality training, further education and further training as well as sufficient personnel and time resources must be taken into account in the context of implementation. Conclusion: The present study did not question the meaningfulness of a skill and grade mix in intensive care, but rather dealt with the experiences of qualified health and nursing personnel in this context. It turned out that the implementation of a skill and grade mix requires the consideration of different aspects in order to ensure an appreciative and qualitative care of intensive care patients.vorgelget von: Barbara WimbauerWien, FH Campus Wien, Masterarb., 2019(VLID)450849