Status von Open Data in Österreichs Gemeinden

Bereits seit einigen Jahren gibt es in Österreich Bestrebungen zu mehr Transparenz und zur Herausgabe von Daten der öffentlichen Verwaltung. Durch die Bereitstellung von Open Data sollen Gemeindedaten für jeden frei zugänglich und somit jederzeit abrufbar sein. Obwohl Österreich, insbesondere Wien, die Vorreiterrolle bei der Durchsetzung von Open Data im deutschsprachigen Raum eingenommen hat, wird diese Innovation längst noch nicht von allen Gemeinden in Österreich genutzt. Lediglich etwas mehr als 50% der Gemeinden veröffentlichen ihre Verwaltungsdaten auf offenerhaushalt.at (Stand Mai 2019). Um dem Grund dafür nachzugehen und mögliche Implikationen für die Umsetzung generieren zu können, wurden sechs potenzielle Einflussfaktoren statistisch getestet und ein Regressionsmodell erstellt. Die dabei verwendeten Daten stammen aus einer Vollerhebung und schließen somit alle österreichischen Gemeinden ein. Die untersuchten Einflussfaktoren sind: Gemeindeschulden Politische Rivalität Politische Orientierung Politische Stabilität Bürgerbeteiligung Einfluss durch Nachbargemeinden Einwohnerzahl Die durchgeführte Regressionsanalyse zeigt einen signifikant positiven Einfluss der Einwohnerzahl. Die Analyse der Faktoren Gemeindeschulden und Bürgerbeteiligung zeigte jeweils einen negativen Einfluss auf die Umsetzung von Open Data Bestrebungen. Den höchsten Umsetzungsgrad gibt es in Oberösterreich gefolgt von Niederösterreich. Vergleichsweise wenig Gemeinden veröffentlichen ihre Daten in den Bundesländern Steiermark und Tirol. In Bezug auf die politische Orientierung der Gemeinderegierung zeigt sich, dass die relative Wahrscheinlichkeit für die Veröffentlichung von Daten aus der öffentlichen Verwaltung, in ÖVP-regierten Gemeinden am höchsten ist.eingereicht von Anja ScherzerUniversität Linz, Diplomarbeit, 2020(VLID)477758