Ressourcen von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen mit Migrationshintergrund : Eine Ressourcenanalyse im Rahmen der systemischen Denkfigur

Häusliche Gewalt betrifft nicht nur gewaltbetroffene Frauen und ist keine private Familienangelegenheit, sondern stellt ein sozial- und gesellschaftspolitisches Problem dar, das auch in diesem Rahmen thematisiert werden muss. Frauen mit Migrationshintergrund sind neben belastenden, destruktiven Gewaltbeziehungen auch von politischer und medialer Stigmatisierung und Polarisierung betroffen, wodurch das Problem als ein „kulturbedingtes Phänomen“ aufgegriffen wird. Diese Arbeit beschäftigt sich mit von häuslicher Gewalt betroffenen Frauen mit Migrationshintergrund und analysiert Interviews, die in diesem Rahmen mit Frauen in den Frauenhäusern geführt wurden. In der Arbeit soll anstatt einer defizitorientierten Perspektive, ein ressourcenorientierter Blick eingenommen und innere und äußeren Ressourcen, welche für die Betroffenen zur Lösung aus der Gewaltbeziehung ausschlaggebend waren, dargelegt werden. Die systemische Denkfigur, als ein Diagnoseinstrument für Sozialarbeiter*innen, lässt die Ressourcen und Probleme der Frauen in einer systematischen Herangehensweise analysieren, um letztendlich Lösungen und Interventionsmöglichkeiten hinsichtlich der Ressourcenausschöpfung aufzustellen. Frauen mit Migrationshintergrund verfügen demnach über unterschiedliche innere und äußere Ressourcen, um sich aus der Gewaltbeziehung zu lösen und Schutz im Frauenhaus zu suchen. Diese Ergebnisse werden in der vorliegenden Arbeit thematisiert und Probleme hinsichtlich der (Re)Aktivierung von Ressourcen in einem ganzheitlichen, systemtheoretischen Blick aufgezeigt.Domestic violence does not only concern women affected by domestic violence and is not a private family matter, but a social and sociopolitical problem that must also be addressed in this context. Migrant women, in addition to their destructive violent relationship, are also affected by political and media stigmatization and polarization, which captures the problem as a “culture-bound phenomenon”. This thesis is about women with migration backgrounds, who are affected by domestic violence and analyses interviews, which are conducted with women in womens shelters. Rather than a deficit-oriented perspective, the thesis aims to take a resource-oriented view to present internal and external resources, that were decisive to break away from the violent relationship. The systemic figure of thought, as a diagnostic tool for social workers, allows to analyse womens recourses and problems in a systematic approach in order to provide solutions and intervention options for resource exploitation. Thus, women with a migration background have different internal and external resources at disposal to break away from the violent relationship and seek protection in the womens shelter. These results, as well as problems regarding (re)activation of resources are discussed and presented in a holistic, system-theoretical perspective.vorgelegt von: Merve ÜnsalWien, FH Campus Wien, Masterarb., 2019(VLID)467677