Burnout in der Sozialen Arbeit - Eine quantitative Untersuchung zu Burnout-Risiko, spezifischen Belastungen und Resilienz klinischer Sozialarbeiter_innen

Handlungsfelder der Sozialen Arbeit bergen unterschiedliche Risikofaktoren für die Ausprägung von Burnout. Diese stellen einerseits besondere Arbeitsbedingungen, wie zum Beispiel unregelmäßige Arbeitszeiten, andererseits eine besondere emotionale und psychische Belastung von Sozialarbeiter_innen dar. Die Klinische Soziale Arbeit ist geprägt durch die Arbeit mit Klient_innen in Multiproblemlagen, Klient_innen mit chronischen Problemen und Klient_innen, die von chronischen Krankheiten oder Behinderung betroffen sind. Aufgrund des Klientels sind Klinische Sozialarbeiter_innen besonderen emotionalen Belastungen ausgesetzt. Im Rahmen der vorliegenden Masterarbeit sollte deshalb erforscht werden, ob Klinische Sozialarbeiter_innen ein höheres Burnoutrisiko aufweisen als nicht-klinische Sozialarbeiter_innen. Die vorliegende Forschungsarbeit untersucht das Burnoutrisiko von Sozialarbeiter_innen unterschiedlicher Handlungsfelder und nimmt dabei die Klinische Soziale Arbeit besonders in den Fokus. Neben der Burnoutbelastung von Sozialarbeiter_innen werden Arbeitsbedingungen, zeitliche und psychische Arbeitsbelastungen sowie Schutzfaktoren von Sozialarbeiter_innen untersucht. Dabei werden Unterschiede zwischen Sozialarbeiter_innen in klinischen und nicht-klinischen Handlungsfeldern überprüft. Mit Hilfe einer online durchgeführten quantitativen Fragebogenerhebung wurden 283 Sozialarbeiter_innen befragt. Die Ergebnisse wurden anschließend statistisch ausgewertet und mittels einer Regressionsanalyse untersucht. Es zeigt sich, dass klinische Sozialarbeiter_innen in den Burnout-Dimensionen Depersonalisation und Emotionale Erschöpfung signifikant höhere Werte erreichen als ihre Kolleg_innen in nicht-klinischen Tätigkeiten. Darüber hinaus wurden durch die Regressionsanalyse wichtige Einflüsse auf die Ausprägung von Burnout ermittelt. Eine Tätigkeit in einem klinischen Bereich führt demnach zu höheren Burnoutwerten, ebenso wie eine Belastung durch die Problemlagen von Klient_innen und starke psychische Belastungen. Die Ergebnisse verdeutlichen darüber hinaus die Relevanz von Schutzfaktoren im Kontext von Burnout. Stark ausgeprägte Resilienz und interne Kontrollüberzeugung schützen demnach vor Burnout, ebenso wie die Anerkennung, die Sozialarbeiter_innen von ihren Klient_innen erfahren. Eine Ausbildung in Sozialer Arbeit hat ebenfalls eine schützende Wirkung bei der Ausprägung von Burnout.Within different areas of activities in the field of social work come risks for developing burnout. These risks are on the one hand working conditions such as irregular working schedule and on the other hand special emotional and mental strains of social workers. The clinical social work is characterized by working with clients in multi-problem situations, clients with chronical problems and clients affected by chronical diseases or disabilities. Because of this special clientele, clinical social workers are exposed to particular emotional strains. Within the present master thesis should be examined whether clinical social workers indicate higher risk of developing burnout than social workers in non-clinical fields of action. The present research examines the risk of suffering from burnout for social workers in different fields of action and focuses especially the clinical social work. This research analyzes the level of exposure to social workers caused by burnout, as well as the prevailing working conditions, temporal and mental stress and protective factors showed by each individual. In doing so, differences between social workers in clinical and non-clinical fields of action are examined. With the help of an online survey 283 social workers were consulted. The results were evaluated with statistical methods and examined with regression analysis. The results show, that clinical social workers show higher values within the burnout dimensions Depersonalization and Emotional exhaustion in comparison to their colleagues in non-clinical fields of action. Furthermore, the regression analysis reveals important influences for the development of burnout. The level of burnout is significantly higher within the employees of a clinical field and also additional strains caused by problems of clients or strong mental stress are found more often. Beyond that the results clarify the importance of protective factors in the context of burnout. A strong resilience and a strong internal locus of control protect from burnout as well as the appreciation social workers get from their clients. An education in the field of social work shows a protective effect as well.Wien, FH Campus Wien, Masterarb., 2019(VLID)455433