The Sovietization at table

Die russische Küche ist ein Gebiet, welches in der akademischen Welt bislang wenig untersucht wurde, obwohl es eine große Bedeutung für die Kulturwissenschaft hat. Im europäischen Teil Russlands fand in der Zeit des Umbruchs zwischen Monarchie und Diktatur des Proletariats eine „kulinarische Revolution“ statt, welche eine tiefgreifende Veränderung der Essgewohnheiten der russischen Gesellschaft zur Folge hatte. Während der Adel eine europäisch beeinflusste und auf importierte Produkte basierende, schmackhafte Küche genoss, bestand die tägliche Mahlzeit der Mehrheitsbevölkerung aus Kohlsuppe, Brei und Kvas.Diese Masterarbeit befasst sich mit der Frage, mit welchen Maßnahmen die sowjetische Politik die Esskultur Russlands zwischen 1918 und 1940 verändert hat und zu welchen Ergebnissen diese Veränderung geführt hat.In dieser Arbeit soll die Ernährung der unterschiedlichen sozialen Klassen, insbesondere jene der Bauern und des Adelsstandes, vor und nach der Oktoberrevolution untersucht werden. Damit sollen insbesondere die wesentlichen Unterschiede zwischen diesen zwei Klassen aufgezeigt und ein Vergleich zwischen diesen beiden Esskulturen durchgeführt werden.Die vorliegende Masterarbeit konnte aufzeigen, dass durch die sozialistische Ideologie eine Demokratisierung und Sowjetisierung der russischen Küche stattfand und dadurch die Ernährungssituation der großen Mehrheit der RussInnen deutlich verbessert wurde.Des Weiteren wurde bewiesen, dass die erzwungene Industrialisierung des Landes zu einer innovativen Lebensmittelproduktion führte, welche das tägliche Angebot der Speisen vereinfachte und standardisierte und die Vorbereitung der Gerichte beschleunigte.The Russian cuisine is a topic which seems to be generally overlooked within the academic world,despite the significant importance in cultural studies.In the European part of Russia, during the time of change between the monarchy and thecommunist regime, a ‘culinary revolution took place which brought a deep modification in terms ofeating habits for the whole society. While the aristocracy was enjoying a rich, tasteful kitchen basedon European imported goods and influenced by European manners, the daily meal for the rest of thepopulation consisted of cabbage soup, porridge and kvas.This paper aims to analyse the ways in which the soviet regime modified the eating culturein Russia between 1918 and 1940, and which consequences this change led to.This thesis will examine the diet of the different social statements, with a particular focus on thearistocracy and the peasants, in the time before and after the Octobers Revolution. This analysis shouldportray the large discrepancies between these two classes and their different eating habits.As result of this work, it has been possible to show how the Russian cuisine was democratizedand sovietized through socialist ideology, while proving how the diet of the most experienced a clearimprovement. Furthermore, this thesis displays how the innovation in food production, which wasbrought by the forced industrialization of the country, led to a standardization and simplification of thedaily meal for the general population but also to a quicker cooking process.vorgelegt von Antonio OdescalchiZusammenfassungen in Deutsch und EnglischAbweichender Titel laut Übersetzung des Verfassers/der VerfasserinSchlussfolgerung in russischer SpracheIn kyrillischer SchriftKarl-Franzens-Universität Graz, Masterarbeit, 2019(VLID)459084