Habituelle Aborte und Prognosefaktoren: eine Hilfe für ratsuchende Paare

Ziel der vorliegenden Arbeit ist das Untersuchung von Zusammenhängen wiederholter Fehlgeburten, deren Einflussfaktoren sowie Prognosefaktoren. St Es handelt sich um eine retrospektive Beobachtungsstudie von insgesamt 290 Paaren mit habituellen Fehlgeburten welche sich zwischen 2006 – 2008 im Institut für Immunologie der CAU vorstellten. Zielgrößen der Beobachtung waren Schwangerschaft und Geburt. In einer multivariaten Auswertung wurden Einflussfaktoren welche zu Schwangerschaft, Geburt oder Abort führten bertachtet. Eine Vielzahl der Einflussgrößen, deren Relevanz in vorangegangenen Studien belegt worden sind, bestätigten sich in der vorliegenden Erhebung. Bei Frauen mit habituellen Aborten stellen folgende Faktoren statistisch signifikante Einflussgrößen dar: das Lebensalter (p=0,03), die Anzahl der vorausgegangenen Aborte (steigende Wahrscheinlichkeit von Aborten mit Zunahme der Anzahl vorausgegangener Aborte), andrologische Sterilitätsfaktoren (p=0,007), der Anteil von Fällen mit positiven kindlichen Herzaktionen vor Aborten (p=0,002), die Dauer des Kinderwunsches (=0,001), der body mass index (p=0,011), die Durchführung einer Lymphozyten Immunisierungstherapie (p=0,011) sowie die Durchführung einer Sterilitätsbehandlung (p=0,008). Die Wahrscheinlichkeit für eine Geburt steigt bei Durchführung einer Sterilitätstherapie sowie einer Lymphozyten-Immunisierungstherapie um den Faktor 2,6. Beim Vorhandensein des Merkmals positiver kindlicher Herzaktionen (bei Schwangerschaften vorausgegangener Aborte) in mehr als 50% der Fälle um den Faktor 2,3. Es konnte gezeigt werden, dass eine Vielzahl der als gesichert geltenden Einflussgrößen für habituelle Aborte auch in dieser Forschungsarbeit bestätigt werden konnten (siehe oben). Zum anderen zeigt sich, dass die Durchführung von Sterilitätstherapien und Lymphozyten-Immuntherapien eindeutig erfolgssteigernde Einflussgrößen darstellen