Akustische Analyse stimulationsinduzierter Dysarthrie bei Patienten mit essentiellem Tremor und Tiefer Hirnstimulation

Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, inwieweit die Tiefe Hirnstimulation bei Patienten mit Essentiellem Tremor (ET) zu einer Verschlechterung der Sprechmotorik führt. Dabei werden vor allem zwei Konditionen berücksichtigt: (1) Zum einen werden Patienten sowohl prä- als auch postoperativ in die Analyse einbezogen. (2) Zum anderen wird der Einfluss der Stimulation an unterschiedlichen Stimulationsorten untersucht, d.h. die benachbarten Areale Nucleus Ventralis Intermedius (VIM) und Posteriore Subthalamische Area (PSA) werden in die Analyse mit einbezogen. Bei der tieferliegenden PSA verlaufen die Faserbahnen (des dento-thalamischen Traktes) stärker gebündelt als im VIM. Deshalb benötigt die PSA weniger Strom als der VIM, um den Tremor zu unterdrücken, was positiv zu werten ist. Es wurden 13 Patienten in dieser Arbeit eingeschlossen, ebenso eine Gruppe von gesunden, alters- und geschlechts-gematchten Kontrollsprechern. Die Arbeit nutzt einen interdisziplinären Ansatz und kombiniert die Methoden aus Neurologie, funktioneller Neurochirurgie und Phonetik. Die akustischen Aufnahmen werden über phonetische Parameter analysiert, ebenso wurden subjektive Einschätzungen der Sprache durch die Patienten sowie Verständlichkeitsanalysen durch verblindete Hörer durchgeführt. Es werden die Patienten (präoperativ) gegen die Kontrollgruppe, die Patienten prä- und post-operativ (separat für VIM und PSA) und die Sprechmotorik im Direktvergleich zwischen PSA und VIM verglichen. Die Ergebnisse zeigen eine Verschlechterung der Sprechmotorik vor und nach stattgehabter THS, Unterschiede zwischen VIM und PSA sowie präoperativen ET Patienten und Kontrollsprechern finden sich nicht