Sprachbarrieren im sozialpädagogischen Kontext von UMF-Wohngemeinschaften

Diese Masterarbeit beschäftigt sich mit der Frage, welchen Einfluss unterschiedliche Muttersprachen zwischen betreuenden Personen und Jugendlichen auf das professionelle sozialpädagogische Handeln in Wohngemeinschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge aus Sicht der betreuenden Personen haben und wie mit Sprachbarrieren umgegangen wird. Zur Beantwortung der Forschungsfrage wurden nach der Grounded Theory Interviews und ein Gruppengespräch mit Betreuer*innen aus Wiener Wohngemeinschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge geführt und ausgewertet. Es lassen sich drei zentrale Kategorien beschreiben, die in diesem Kontext von Bedeutung sind und jeweils andere Sichtweisen indizieren. Die Kategorie „Interaktion bei Sprachbarrieren“ setzt sich mit dem Umgang mit Sprachbarrieren sowie mit der Sicht der betreuenden Personen auf ihre Ursachen und Folgen auseinander. Die Kategorie „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge als Sprachlernende“ zeigt eine andere Perspektive der interviewten Personen auf den Einfluss unterschiedlicher Muttersprachen in ihrer Arbeitspraxis, die auf das Ziel der Aneignung der deutschen Sprache ausgerichtet ist. Die „Auseinandersetzung mit sprachlichen Unterschieden“ in der sozialpädagogischen Arbeit ist ein weiteres Resultat der unterschiedlichen Muttersprachen zwischen Betreuenden und Jugendlichen. Diese Auseinandersetzung findet in Form eines aktiven Einsetzens von Sprache und sprachlichen Unterschieden statt sowie über die bewusste Beschäftigung mit den Muttersprachen der Jugendlichen und über die Erfahrung, als deutschsprachige*r Betreuer*in manchmal auch zum/zur Außenstehenden zu werden. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass in allen drei Kategorien Haltung und Einstellung der betreuenden Personen eine bedeutende Größe sind und in Wechselwirkung mit den Auswirkungen der unterschiedlichen Muttersprachen stehen.This thesis discusses the question of how carers experience the influence of different mother tongues between themselves and adolescents on professional socio-pedagogic actions in group-homes for unaccompanied minor refugees. It also examines how language barriers are managed and overcome. In order to answer the raised questions, grounded theory has been applied in carrying out interviews and a group discussion with carers working in group-homes for unaccompanied minors in Vienna, Austria. The various angles on these questions can be put into three categories. “Interaction with language barriers” includes how carers deal with language barriers and how they experience the causes and consequences of said barriers. The category “Unaccompanied minor refugees as language students” describes interviewees perspectives on how different mother tongues influence working with said minors and how to give them an understanding of the German language. „Dealing with differences in language“ describes another consequence resulting from different mother tongues of carers and adolescents. Said category includes actively engaging with the differences between various languages. Furthermore, it includes dealing with the mother tongues of the minors as well as the german-speaking carers experience of being excluded from interaction. Within all three categories, the approaches and attitudes of carers are of great importance and thus, influence the interaction of different languages