Medusa

Neben den Gesten der virtuellen Komposition wurden in »Medusa« Strukturen für die Instrumentalisten mithilfe von Algorithmen errechnet, in ein Notationsprogramm eingegeben und von zwei Schlagzeugern interpretiert. Die Komposition wurde unter Verwendung der Software Genesis realisiert, mit der physikalische Modelle erzeugt werden können. »Medusa« geht jedoch über die Erfassung von rein akustischem Material hinaus. Mit den für die Klangerzeugung genutzten Animationen können auch visuelle Sequenzen generiert werden. Diese sind nicht dazu bestimmt, den Zweck eines klassischen Videos zu erfüllen, sondern sie haben vielmehr die Funktion eines visuellen Zuspielbands und ermöglichen auf diese Weise neue Ebenen der Komposition wie etwa das Bewusstmachen von Zeit und Bewegung oder eine Illustration von Verläufen der Instrumentalisten. Im Werk werden drei Ebenen deutlich: der reale, sichtbar gemachte Klang, der virtuelle Klang von Tonband) und der Klang des virtuellen Spielers (jener des physikalischen Modells)