Deutschland der Riss

Deutschland der Riss ist als Teil eines Projektes zu sehen, das die Veränderung der ehemaligen DDR über einen Zeitraum von neun Jahren beobachten soll. Jedes Jahr soll ein 10-15minütiger Film entstehen, der aktuelle Themen behandelt, dokumentarische Episoden sollen sich dabei mit inszenierten abwechseln. Die Grundlage stellt der 1990 entstandene Film Deutschland Halluzination dar: der Film ist in den Tagen der Währungsunion gedreht und behandelt dieses Thema aus einem individuellen Blickwinkel heraus in emotional gefärbten rhythmischen Bild- und Tonmontagen. In Deutschland der Riss werden einige Drehorte von Deutschland Halluzination nach einem Jahr wieder besucht, um die Veränderung dieser Orte durch die gesellschaftliche Entwicklung zu dokumentieren. Dabei handelt es sich um den Bahnhof Ostkreuz, das Kaufhaus Kaufhof (vormals Centrum), und den ehemaligen Grenzübergang Drewitz. An den entsprechenden Orten sind mit Schauspielern kurze Szenen in semidokumentarischem Stil inszeniert worden; am Bahnhof Ostkreuz der Zusammenbruch eines Mädchens, das von ihrem Freund verlassen wurde, im Kaufhof die Geschichte einer Frau, die sich zu Ihrem Geburtstag etwas "gönnen" möchte, aber dann ihre finanziellen Grenzen sieht, an dem Grenzübergang die Arbeit einer Fotografin, die diesen fotografiert